Innovation bei GUIs (was: Bedürfnisse)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Mai 23 09:41:25 UTC 2011


olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:
> Microsoft oder Apple auf der einen Seite, und die "großen" freien
> Desktops und Standard-Anwendungen auf der anderen, nehmen sich in Sachen
> Nutzerfreundlichkeit nicht wirklich was. Und das ist nicht nur
> subjektiv; sondern wurde schon vor Jahren in einer Studie mit
> unvoreingenommenen Nutzern bestätigt.

Hast Du einen Link auf diese Studie parat?

> Die Umstellung auf einen freien Desktop ist objektiv gar nicht schwerer,
> als die Umstellung auf eine neuere Windows-Version. (Auch das wurde vor
> Jahren in einer Studie gezeigt.) Die Gründe, wieso Nutzer sich
> wesentlich mehr dagegen wehren, sind rein psychologischer Natur.

... und auch für diese Studie?

> Ein GUI nach meinen Vorstellungen würde sehr viel anders aussehen. Aber
> genau da kommen wir wieder beim Punkt an: Ein solcher neuartiger Desktop
> könnte objektiv viel effizienter sein -- aber Umsteiger könnten damit
> zunächst nix anfangen, da er ganz anders wäre als das Gewohnte.

Fairerweise sollte man aber dazu sagen, dass _gerade_ in der Welt
der freien Software an diesen Dingen experimentiert wird, mit teils
beachtlichen Ergebnissen.

Natürlich haben es diese Projekte deutlich schwerer, sich im Mainstream
zu etablieren, aber gerade deshalb sollte man sie nicht aus den Augen
verlieren. Zumal sie für jeden Benutzer nur einen Klick im Paketmanager
entfernt sind.

Ich denke da zum Beispiel an vollautomatisch positionierende Window-
Manager wie Wmii oder Ion. Oder Window-Manager mit vollintegrierter
Programmiersprache, bei der diese Sprache eben _nicht_ die Shell ist.
Zum Beispiel gibt es für Haskell den Window-Manager "Xmonad", für LUA
gibt es glaubich auch etwas. Und natürlich für LISP, wobei es sich
dabei nicht nur im einen Window-Manager sondern um eine komplette
Desktop-Umgebung innerhalb des Desktops handelt - Emacs. ;-)

Und da sind wir auch schon bei Einzel-Tools. Das bekannteste Programm
mit innovatiger GUI ist wohl Blender. In dem muss man sich etwas
"einfuchsen", kann dann aber äußerst effizient damit arbeiten. Dennoch
hat sich Blender in den letzten Versionen wieder mehr in Richtung
Mainstream bewegt - allerdings an den Stellen, an denen es auch
sinnvoll war. Auch nennenswert ist Milkytracker, dessen GUI hat
ebenfalls einigen Abstand zum Mainstream und erinnert eher an ein
Revival der Amiga- oder DOS-Zeiten.

Nicht unterschätzen darf man auch die Spiele, hier sowohl im freien
als auch im proprietären Bereich. Dort sieht man ebenfalls immer
wieder interessante Bedienkonzepte, selbst für altbekannte Sachen wie
Auswahl-Menüs. Als Beispiel seien hier sowohl Menüführung als auch
die eigentliche Spiel-Steuerung von Trackballs genannt.


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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