Bedürfnisse

RA Stehmann anwalt at rechtsanwalt-stehmann.de
Di Mai 17 13:14:01 UTC 2011


olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:
> Hallo,
> 
> On Tue, May 10, 2011 at 04:19:47PM +0200, RA Stehmann wrote:
>> olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:
> 
>>> Was ist intuitiv? Dazu das berühmte Zitat:
>>>
>>>    The only "intuitive" interface is the nipple. After that, it's
>>>    all learned.
> 
>> Intuitiv ist einfach das, was möglichst strikt einer leicht
>> durchschaubaren Systematik folgt (natürlich steckt da der Teufel im
>> Detail).
> 
> Das stimmt so einfach nicht. Der Punkt ist, dass es keine inherent
> intuitiven Interfaces gibt. Was als intuitiv empfunden wird, hängt
> *einzig* von den vorhandenen Erwartungen ab, die sich wiederum vom
> bisherigen individuellen Erfahrungsschatz ableiten -- das wird Dir jeder
> (erstzunehmende) UI-Spezialist bestätigen.
> 
> Nehmen wir Menüs als Beispiel. Die Gruppierung der Menüpunkte ist
> großteils ziemlich willkürlich. Denn es gibt nur wenige Funktionen, die
> auf naheliegende Weise zusammengehören (wie beispielsweise die
> Guttenberg-Funktionen); generell folgen die meisten Funktionen keiner
> eindeutigen Hierarchie, an die sich die Unterteilung in Untermenüs
> halten könnte.
> 
> Die übliche Einordnung von "Settings" unter "Edit" zum Beispiel finde
> ich persönlich extrem unlogisch... Aber scheinbar finden andere es gut
> so -- Firefox zum Beispiel hatte es anfangs wo anders eingeordnet, ist
> aber später der Masse gefolgt.
> 
> Das intuitivste Interface für Windows-Umsteiger wird immer dasjenige
> sein, das am meisten an Windows erinnert... Mit Systematik hat das wenig
> zu tun. Was systematisch Sinn macht, ist a) subjektiv, und widerspricht
> b) oft den vorhandenen Gewohnheiten der meisten Nutzer. Damit stehen
> Interface-Designer immer vor einem Zwiespalt -- und genau darum ging es
> hier. Was ein Windows-Umsteiger als intuitiv empfindet, ist selten das,
> was ich zum Beispiel als intuitiv empfinde. Wem sollte also freie
> Software für GNU/Linux folgen? Es gibt keine objektive Antwort darauf.
> 
Mit der Aussage, dass der Benutzer das als intuitiv empfindet, was dem
Gewohnten gleicht, hast Du sicher recht.

Dennoch gibt es Standards, an denen man sich orientieren kann. Ich
möchte an diese Stelle nicht von den Human Interface Guidelines oder
Styleguides der verschiedenen Unternehmen oder Projekte reden.

Aber z.B. CUA
http://de.wikipedia.org/wiki/Common_User_Access
ist eine Richtlinie, an der sich zu orientieren lohnt, da sie wohl in
einem gewissen Maße die Benutzererwartung beeinflusst hat.

Es gibt sogar eine einschlägige ISO-Norm
http://de.wikipedia.org/wiki/ISO_13407
für einen benutzerorientierten Softwareentwicklungsprozess.

Gruß
Michael







-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname   : signature.asc
Dateityp    : application/pgp-signature
Dateigröße  : 260 bytes
Beschreibung: OpenPGP digital signature
URL         : <http://lists.fsfe.org/pipermail/fsfe-de/attachments/20110517/fc61fa32/attachment.sig>


Mehr Informationen über die Mailingliste FSFE-de