Bedürfnisse

olafBuddenhagen at gmx.net olafBuddenhagen at gmx.net
Mo Mai 16 21:47:43 UTC 2011


Hallo,

On Tue, May 10, 2011 at 04:19:47PM +0200, RA Stehmann wrote:
> olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:

> > Was ist intuitiv? Dazu das berühmte Zitat:
> > 
> >    The only "intuitive" interface is the nipple. After that, it's
> >    all learned.

> Intuitiv ist einfach das, was möglichst strikt einer leicht
> durchschaubaren Systematik folgt (natürlich steckt da der Teufel im
> Detail).

Das stimmt so einfach nicht. Der Punkt ist, dass es keine inherent
intuitiven Interfaces gibt. Was als intuitiv empfunden wird, hängt
*einzig* von den vorhandenen Erwartungen ab, die sich wiederum vom
bisherigen individuellen Erfahrungsschatz ableiten -- das wird Dir jeder
(erstzunehmende) UI-Spezialist bestätigen.

Nehmen wir Menüs als Beispiel. Die Gruppierung der Menüpunkte ist
großteils ziemlich willkürlich. Denn es gibt nur wenige Funktionen, die
auf naheliegende Weise zusammengehören (wie beispielsweise die
Guttenberg-Funktionen); generell folgen die meisten Funktionen keiner
eindeutigen Hierarchie, an die sich die Unterteilung in Untermenüs
halten könnte.

Die übliche Einordnung von "Settings" unter "Edit" zum Beispiel finde
ich persönlich extrem unlogisch... Aber scheinbar finden andere es gut
so -- Firefox zum Beispiel hatte es anfangs wo anders eingeordnet, ist
aber später der Masse gefolgt.

Das intuitivste Interface für Windows-Umsteiger wird immer dasjenige
sein, das am meisten an Windows erinnert... Mit Systematik hat das wenig
zu tun. Was systematisch Sinn macht, ist a) subjektiv, und widerspricht
b) oft den vorhandenen Gewohnheiten der meisten Nutzer. Damit stehen
Interface-Designer immer vor einem Zwiespalt -- und genau darum ging es
hier. Was ein Windows-Umsteiger als intuitiv empfindet, ist selten das,
was ich zum Beispiel als intuitiv empfinde. Wem sollte also freie
Software für GNU/Linux folgen? Es gibt keine objektive Antwort darauf.

-antrik-



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