Mündigkeit

RA Stehmann anwalt at rechtsanwalt-stehmann.de
Di Mär 15 15:40:39 UTC 2011


olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:

> 
> Ich bin zwar persönlich der Ansicht, das Leute, die sehr viel Zeit am
> Computer verbringen, sich etwas damit auseinandersetzen sollten, um die
> Technik effizienter nutzen zu können. (Es ist geradezu absurd, dass
> ausgerechnet die Sekretärin als Inbegriff einer Computer-unfähigen
> Person gilt -- kaum jemand arbeitet heutzutage so viel mit dem Computer
> wie eine Sekretärin...)

Wie bei allen Berufsgruppen gibt es solche und solche.
> 
> Trotzdem sind die Grundfreiheiten auch und gerade für die "nur-User"
> wichtig. Denn Mündigkeit kann auch durch die freie Wahl des
> Dienstleisters zum Ausdruck kommen -- und auf Dienstleister sind die
> weniger kompetenten Nutzer umso mehr angewiesen...

Da kann ich Dir nicht widersprechen. Aber wenn die einmal an die
Freiheit des Verstehens denkst und das dahinter stehende Bild des
Nutzers betrachtest, scheint doch eine etwas andere Kernzielgruppe ins
Auge gefasst worden zu sein.

Aber die Zielgruppe besteht sicherlich nicht nur aus ihrem Kern und
nicht nur Mitglieder der Zielgruppe dürfen Freie Software nutzen,
sondern alle.

> Ich glaube einer der Hauptgründe für negative Erfahrungen beim Umstieg
> auf GNU/Linux im privaten Umfeld ist, dass viele es für
> selbstverständlich sehen, dass ein GNU/Linux-Nutzer sich selbst um das
> System kümmern muss... Das mag zwar wünschenswert sein; aber ist
> zunächst orthogonal zum Umstieg -- und das in Verbindung zu bringen
> führt nur dazu, dass die Leute freie Software als arbeitsintensiver
> empfinden. "Ich installier dir Mal Ubuntu, und wenn was nicht geht,
> musst Du halt zur LUG oder im Forum schauen" funktioniert einfach nicht.
> Das sind dann die Leute, die nur Frust erleben, und nie wieder GNU/Linux
> anfassen wollen.

Entweder der Nutzer kümmert sich selbst um sein System und dabei werden
ihm IMO insgesamt vielfältige und gute Hilfestellungen geboten, oder er
lässt es andere machen. Diese Freiheit hat er.

So oder so ist ein Umstieg mit Leistungen seitens des Nutzers verbunden.
Dass sollte man ihm nicht verschweigen, sondern ihm vielmehr den Lohn
hierfür vor Augen führen.

Auch proprietäre Software ist fast nie "selbstverständlich" und ohne
Vorkenntnisse zu nutzen.

Gruß
Michael



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