[FSFE PR][DE] FSFE zu AVM gegen Cybits: Ein kleiner Computer ist dennoch ein Computer
Free Software Foundation Europe
press at fsfeurope.org
Mi Jun 22 12:46:25 UTC 2011
= FSFE zu AVM gegen Cybits: Ein kleiner Computer ist dennoch ein Computer =
[Online unter http://fsfe.org/news/2011/news-20110622-01.de.html ]
Berlin, 22. Juni 2011 – Gestern fand in Berlin eine gerichtliche
Anhörung zu einem Fall statt, der zu einem bedeutenden Präzedenzfall für
die Embedded-Industrie werden könnte (siehe dazu [3]). In dem
Rechtsstreit zwischen AVM und Cybits versucht AVM, die Position
durchzusetzen, dass andere nicht das Recht haben, Freie Software auf von
AVM gekauften Geräten, wie der weit verbreiteten Fritz!Box, zu
verändern. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der Linuxkernel, der
unter der GNU GPL vertrieben wird. Diese Lizenz garantiert den Benutzern
genau diese Freiheit. Die Free Software Foundation Europe (FSFE) und
gpl-violations.org haben heute einen detaillierten Bericht über die
Anhörung veröffentlicht.
„Anwender haben das Recht, selbst zu entscheiden, welche Software auf
ihren Computern läuft. Wenn AVM oder irgendeine andere Firma sich nicht
an die GNU General Public License halten möchte, dann sollten sie keine
GPL-lizenzierte Software verwenden“, sagt Matthias Kirschner,
Deutschlandkoordinator der FSFE.
„AVM will seine monopolistische Macht über diese Geräte behalten und
weiter ausbauen, sogar nachdem sie bereits verkauft worden sind. Dies
widerspricht nicht nur der GNU General Public License des Linuxkernels,
sondern ist auch wettbewerbsfeindlich“, sagt Harald Welte, Mitarbeiter
am Linuxkernel und Gründer des gpl-violations.org-Projekts.
Das Gericht hat während der gestrigen Anhörung keine Entscheidung
getroffen. Die Teilnehmer dürfen weitere schriftliche Ausführungen
einreichen. Das Gericht kann dann entweder direkt entscheiden, oder in
eine Beweisaufnahme eintreten. Die FSFE und gpl-violations.org werden
den Fall weiter beobachten und die Freiheit von Softwareanwendern
verteidigen.
1. Detaillierter Bericht über die gerichtliche Anhörung am 21. Juni:
http://fsfe.org/projects/ftf/avm-gpl-violation.de.html#oh-20110621
2. Harald Weltes Blogeintrag, der sich auf die technischen Aspekte
konzentriert:
http://laforge.gnumonks.org/weblog/2011/06/21/#20110621-avm_cybits_court_hearing
3. 2011-06-20: Pressemitteilung: „AVM verletzt die Lizenz des
Linuxkernels“ http://fsfe.org/news/2011/news-20110620-01.de.html
== Presse Kontakt ==
Matthias Kirschner <mk at fsfe.org>, Free Software Foundation Europe
Linienstraße 141, 10115 Berlin
Telefon: +49-30-275 95 290 Mobil: +49-1577-178 000 3
== gpl-violations.org ==
The gpl-violations.org project is taking legal and other means to make
sure commercial users of Free Software are adhering to the GNU General
Public License. gpl-violations.org has enforced the GNU GPL in
hundreds of cases, most of them amicably and out of court. However,
if necessary, legal means such as warning notices, preliminary
injunctions and civil copyright lawsuits are used in order to ensure
companies are following-up with their obligations under the GNU GPL.
gpl-violations.org was started by Free Software developer Harald
Welte, who has received multiple awards in recognition of his legal
efforts on enforcing the GNU GPL.
= Über die Free Software Foundation Europe =
Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnützige,
regierungsunabhängige Organisation, die in vielen Ländern Europas
aktiv und in vielen globalen Aktionen involviert ist. Der Zugang zu
Software entscheidet über die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft.
Um Chancengleichheit im Informationszeitalter und die Freiheit des
Wettbewerbs sicherzustellen, widmet sich die Free Software Foundation
Europe (FSFE) der Förderung Freier Software, welche dadurch definiert
wird, dass sie von jedem Menschen uneingeschränkt benutzt, untersucht,
verändert und weitergegeben werden kann. Dies ins öffentliche
Bewusstsein zu rücken und der Freien Software politische und
rechtliche Sicherheit zu verschaffen, sind die wichtigsten Ziele der
FSFE, die 2001 gegründet wurde.
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