Der Administrationsaufwand ist bei Windows geringer

Bernd Wurst bernd at bwurst.org
Sa Jun 18 12:01:59 UTC 2011


Hallo.

Am 2011-06-17 22:45 schrieb JokerGermany:
> Betreff: Der Administrationsaufwand ist bei Windows geringer

Es wäre nett, wenn du Aussagen im Text unterbringen würdest, dann fällt
das Zitieren einfacher.


> Das hat mir ein PC-Fachmann gesagt, der vor etwa 2-3 Jahren noch voll 
> auf Linux gesetzt hat und nun auf Win7 + Win Server 2008 umgestellt
> hat.
> 
> Linux benutzt er noch für Scripts, wie z.B. einem automatischen 
> Testdurchlauf per PXE.
> 
> Was meint ihr dazu?

Meine persönliche Erfahrung stützt sich auf Linux- und Windows-Systeme
im privaten Bereich und in KLEINEN Netzwerken, also keine komplexen
Server-Versionen in beiden Welten.


Im Client-Bereich heißen Windows-Admins nicht umsonst
"Turnschuh-Admins". Es lässt sich vielleicht manches automatisieren,
wenn man eine einheitliche Microsoft-Monokultur in den hochgezüchteten
Server-Versionen einsetzt, aber einfache, individuelle
Arbeitsplatzrechner lassen sich praktisch nicht aus der Ferne
administrieren. Offenbar ist da nach wie vor VNC das Mittel der Wahl
und da muss der lokale Anwender eine Zwangspause machen wenn der Admin
von außen arbeiten will.

Da ist die Unix-Welt natürlich grundsätzlich anders ausgestattet, mit
einem SSH-Zugriff verwirrt man den lokalen Nutzer nicht.


In einem kleinen Netzwerk oder bei einem Einzelplatzrechner lohnen
spezielle Patch-Distributions-Werkzeuge nicht, da sollen die Clients
ihre System-Updates bitte individuell selbst herunterladen und
installieren. Bei einem neu installierten Windows 7 brauchte es
jeweils 10 Zyklen "Update suchen", "Updates installieren", "Reboot" mit
kontinuierlicher manueller Interaktion und ständig benötigter
Netzanbindng bis das System auf dem aktuellen Stand war. Unter einer
modernen Linux-Distribution ist es ein Befehl den man ein mal eingibt
und der dann alles weitere vollautomatisch macht. Bzw. machen das
teilweise auch die Installer bei vorhandener Internet-Verbindung
vollautomatisch.


Das jetzt nur mal als Beispiel bei der Installation bzw. den regulären
System-Updates, das zähle ich zum eigentlichen Administrationsaufwand.
Mit speziellen Server-Werkzeugen kann man sich in beiden Welten diese
Vorgänge automatisieren oder erleichtern, aber jeder hat in jedem Netz
gewissen Sonderfälle, die sich eben nicht so gut automatisieren lassen.


Was genau "Administrationsaufwand" bedeutet ist natürlich generell die
Frage. Gehört Support für einschlägig vorgeprägte Anwender dazu? Dann
ist es ein unfairer Vergleich.

Gehört es dazu, Windows-Anwendungen auf einer virtuellen Maschine oder
mittels Wine am Laufen zu halten? Dann ist der Vergleich auch unfair.

Gerne wird mit damit argumentiert, dass es "in der Praxis" doch immer
wieder vorkommt, dass man auf eine Windows-Software angewiesen ist. Wenn
das der Fall ist und man unter anderen Systemen halt arge Kopfstände
machen muss bis das Zeug mehr schlecht als Recht läuft, dann mag es dem
Admin so vorkommen, dass ein Windows-System wesentlich weniger
aufwändig ist.

Gruß, Bernd

-- 
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daß man sich dumm stellen kann.
Umgekehrt ist das wesentlich schwieriger.  -  Kurt Tucholsky
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