Argument gegen das kleinere Übel

Bernhard Reiter reiter at fsfeurope.org
Mi Jun 8 06:44:56 UTC 2011


Am Samstag, 4. Juni 2011 15:12:21 schrieb Fabian Keil:
> Solange ich selbst ein "kleineres Übel" wähle, kann ich aber
> kaum guten Gewissens Nutzern proprietärer Betriebssysteme damit
> kommen.
>
> Und auch wenn mir der Einsatz proprietärer Firmware keine schlaflosen
> Nächte bereitet und ich nicht jeden Tag mit meinem Kompromiss hadere,
> würde ich behaupten, dass ich ihn nicht vergessen habe.

Gut gesagt, ich glaube jemand der Freie Software födern möchte,
geht bewusst so weit in die Richtung Freiheit, wie er kann.
Als FSFE müssen wir mehr Menschen dazu bringen,
die jeweils für sich nächsten Schritt zu tun und dann weitere.
Das bedeutet aber auch die Anerkennung, dass diese Schritte für jeden 
verschieden sind, auch verschieden schwierig.
Wie sehr sich jemand moralisch gut verhält läßt sich nicht
anhand einer absoluten Skala ablesen, sondern muss im Angesicht der 
persönlichen Anstrengung und Lage bewertet werden.

> Abgesehen davon werden Vergleiche, die in irgendeinem Zusammenhang
> mit Nazis stehen, schnell von politischen Gegnern bewusst als
> "Nazi-Vergleich" fehlinterpretiert und ausgeschlachtet.

Das halte ich auch für eine Gefahr.

Trotzdem kann das Argument für Kenner von Hannah Arendt
sicher interessant sein.

Gruß,
Bernhard

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