TAZ Interview "Matthias Kirschner zu Linux und Co. "Die Kosten sind wichtig"

Fabian Keil freebsd-listen at fabiankeil.de
Fr Jun 3 20:50:42 UTC 2011


<olafBuddenhagen at gmx.net> wrote:

> On Mon, May 16, 2011 at 09:28:09PM +0200, Fabian Keil wrote:
> > Matthias Kirschner <mk at fsfe.org> wrote:
> 
> > | Apple nimmt dem Anwender alle Freiheiten und packt ihn in
> > | einen goldenen Käfig. Google benutzt und fördert viel freie Software,
> > | gibt jedoch diese Freiheiten oft nicht an den Anwender weiter.
> > 
> > finde ich allerdings irreführend, da er wie eine Gegenüberstellung
> > aussieht, sich die beiden Firmen aber in den genannten Punkten nur
> > unwesentlich unterscheiden.
> 
> Die Aussage sollte in etwa lauten: "Apple ist natürlich besonders
> schlimm, aber auch Google ist kein Musterknabe..." Findest Du dass es
> nicht so rüberkommt?

Ich hatte den Satz schon so verstanden ...
 
> Ich hatte darauf bestanden, das so zu unterscheiden. Ich würde es
> äußerst unangebracht finden, Google und Apple hier in einen Topf zu
> schmeißen: Obwohl es nicht direkt erwähnt wird, bringt die
> Gegenüberstellung dieser beiden Hersteller in der Frage recht deutlich
> zum Ausdruck, dass es um Smartphone-Betriebssysteme geht -- und auch
> wenn Android nicht gerade voll unseren Idealen entspricht, steht es doch
> wohl außer Frage, dass es gar kein Vergleich ist, zu dem was Apple da
> macht.

... aber nicht mitbekommen, dass er sich nur auf die
Smartphone-Betriebssysteme der beiden Firmen beziehen
sollte.

Mit denen kenne ich mich nicht gut genug aus um die
Aussage abschätzen zu können.

Vor zwei Jahren auf der FOSDEM hieß es in einem Vortrag
zu OpenMoko, dass WIMRE nur etwa 30% von Android freie
Software seien. Ich bin bis dahin von eher 95% ausgegangen
und war dementsprechend ernüchtert.

Es gab leider keinen Hinweis darauf, wie der Wert ermittelt
worden ist, aber ich vermute, dass die proprietären
Webanwendungen für die standardmäßig keine freien Alternativen
eingerichtet waren, sowie die Firmware, Android zugerechnet
wurden.

Von welchem Anteil wurde in dem Interview ausgegangen?

> > Apple nimmt den Anwendern nicht generell alle Freiheiten (weg),
> > sondern räumt "lediglich" oft nicht alle Freiheiten ein, die
> > eingeräumt werden könnten.
> 
> Was willst Du uns damit sagen? Klingt für mich nach nutzloser
> Wortklauberei...

Ohne eine Lizenz zur Nutzung der Software hat der Anwender
erstmal nur die Freiheiten die ihm die relevanten Gesetze wie
das UrhG lassen, also in der Regel weniger als mit der Lizenz,
die ihm zusätzliche Freiheiten unter bestimmten Bedingungen
wieder einräumt.

Wenn dem Anwender die Freiheiten nicht passen, z.B. weil für
ihn wesentliche Freiheiten fehlen, steht es ihm frei die
Software nicht zu verwenden. Oft gibt es Alternativen.

Verwendet er die Software trotzdem, werden ihm dadurch keine
Freiheiten weggenommen, da er ohne die Lizenz noch weniger hätte.

Für mich ist das keine nutzlose Wortklauberei, da der Anwender
proprietäre Software eben nicht das arme unschuldige Opfer ist,
dem der böse Hersteller die Freiheit nimmt, sondern er sich den
Lizenzbedingungen eigenständig unterworfen hat und dann eben
die Konsequenzen tragen muss.

Fabian
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