Uni Bern Mailserver [auch Groupware]
theo.schmidt at wilhelmtux.ch
theo.schmidt at wilhelmtux.ch
So Jul 17 04:51:50 UTC 2011
Am 13.07.2011 19:14, schrieb Georg C. F. Greve:
> Hi Theo,
...
> Aber ernsthaft: Fatalismus hilft selten weiter, man redet den Weltuntergang
> sonst schnell selber herbei. Lass' uns bei nächster Gelegenheit mal sprechen,
> dann kann ich Dir noch ein paar Ideen vermitteln. ;)
Lieber Georg,
Ich hatte noch zu wenig Zeit, um die wirklich verantwortlichen Personen
ausfindig zu machen und zu kontaktieren. Inzwischen bekam ich von meinem
unmittelbaren Vorgesetzten an der Uni folgendes (anonymisiertes) Mail,
das ich wie weiter unten angegeben beantworten möchte, mit Kopie an den
Gruppenleiter und den IT-Unterverantwortlichen:
----------
Am 12.07.2011 16:12, schrieb XY (IAP):
> XY (IAP) (xy at iap.unibe.ch
> <mailto:xy at iap.unibe.ch>) hat die Berechtigung zum Anzeigen
> von Microsoft Exchange Kalender angefordert.
>
> Diese Person hat Sie außerdem zum Anzeigen von Exchange Kalender
eingeladen.
>
> Anweisungen zum Erteilen von Berechtigungen oder zum Anzeigen von
> freigegebenen Ordnern in Exchange finden Sie im folgenden Artikel:
>
> http://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=57561
>
> *~*~*~*~*~*~*~*~*~*
>
Lieber XY,
Ich habe von deiner Email-Adresse obiges Mail erhalten. Ich bin dem
nachgeangen und es scheint, dass die Verbindung zwischen deinem
Outlook/Exchange Kalender und meinen Kalendern (Thunderbird, Google oder
SoGO) nicht so einfach möglich ist. (Der angegebene Link bietet auch
keine Lösung.)
Es gibt die Groupware Welt von Microsoft Outlook/Exchange und diejenige
von Unix mit einer Vielzahl von Groupware Lösungen inklusive denjenigen
von Apple und Google. Die unixoiden sind in den Grundfunktionen alle
zueinander kompatibel auch wenn der kleinste gemeinsame Nenner weniger
Funktionalität als Outlook bietet.
Die umfassende Funktionalität von Outlook basiert aber auf proprietären
Schnittstellen (MAPI) während offene Schnittstellen weniger gut (z.B.
IMAP4) oder gar nicht (z.B. ICAL) bedient werden. Deshalb ist die
Strategie der IT-Dienste der Uni sowohl auf offene Standards als auch
auf Microsoft Exchange zu setzen widersprüchlich.*
Schon nur der neue IMAP Server von mail.campus.unibe.ch (MS Exchange)
funktioniert bei mir nicht ganz richtig und der neue Postausgangsserver
überhaupt nicht (der alte SMTP-Server geht noch, wird aber laut Florian
bald abgestellt). Meine Bitte, wie die Undergraduates weiterhin die
alten Unix Server benutzen zu können, wurde in erster Instanz abgelehnt.
Beim Kalender gibt es offenbar Hacks oder Workarounds, um die zwei
Welten zu verbinden, oder proprietäre Lösungen. Diese sind aber mit
einigem Aufwand verbunden (sogar die Verbindung von Outlook 2007 und
2010 scheint schwierig). Da ich meine e-Kalender nicht richtig verwende
(nur Dinge wie Zahnarzttermine) und sich deine Mails, wo du deinen
Aufenthalt halbtageweise angibst, bewährt haben, wäre ich froh, wenn du
diese weiterhin verschicken könntest.
Liebe Grüsse, Theo
PS *Solothurn (nur bei Interesse lesen): ich bin nun überzeugt, dass
diese Outlook-Geschichte einer der wesentlichen Punkte hinter dem
Scheitern der Linux-Strategie der Solothurner Verwaltung war. Die
IT-Dienste hatten auf ein universelles aber offenbar nicht sehr
performantes und komfortables Webmail-System gesetzt (Scalix), während
offenbar Teile der Verwaltung und Schlüsselpersonen (Regierungsrat)
Outlook verwendeten und schäzten. Die entstehenden Konflikte
überforderten den IT-Leiter, er wurde entlassen und mit einem ersetzt,
der nun Outlook/Exchange implementiert, zuungunsten des Steuerzahlers.
Dies ist das erfolgreiche Geschäftsmodell von Microsoft: in der eigenen
Welt funktionieren die Eigenstandards (z.B. MAPI, OOXML (=DOCX, etc)),
aber die Zusammenarbeit mit offenen Standards und fremden Anwendungen
wird gerade so gemacht, dass sich die Leute für die eine oder die andere
Welt entscheiden müssen.
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Findest du das gut? Oder besser gar nichts machen, ignorieren? Oder nur
dem XY aber sonst niemandem kopieren? Nächste Woche versuche ich
herauszufinden, wer oder was wirklich dahinter steckt. Dietrich Feist
habe ich kontaktiert, er ist aber in den Ferien.
Wie kann ich reagieren, wenn der Vorgesetzte vorschlägt, einfach den
ebenfalls angebotenen Webdienst (Outlook Web App) zu verwenden? Der
könnte tatsächlich auch mit den Kalendern funktionieren.
Liebe Grüsse,
Theo
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