ISO und OOXML (was: Öffentliche Institutionen ...)

Werner Koch wk at gnupg.org
Do Aug 18 08:56:59 UTC 2011


On Wed, 17 Aug 2011 17:52, reiter at fsfeurope.org said:

> Ich sehe ISO und DIN hier stark bestädigt, nach eigenen Standards hätten die 
> das OOXML so nicht zulassen dürfen. 

Da gehts Du aber davon aus, das ISO Standards immer herstellerneutral
sind auch immer komplett zu implementieren sind.  Das ist aber meistens
nicht der Fall.  Häufig werden Sie doch über die Hersteller lanziert.
Da es keine Interop Anforderungen gibt funktionieren Sie nachher doch
nicht.  Etwas genau nach Standard zu implementieren wird in den meisten
Fallen nicht funktionieren.  Ich erinnere hier nur an die Notwendigkeit
Profile X.509 zu definieren um danach trotzdem nicht zu funktionieren.
Okay, das ist ITU und nicht ISO aber z.B. Teile von ISO 7816 für
Samrtcards haben auch reichlich Interpretationsspielraum und die
Kompatibilität von Smartcards und Terminals ist ja schon sprichwörtlich
schlecht.

Bei einfachen Sachen wie Gewinden, Landerkennzeichen und vieleicht sogar
noch bei der Zeit gibt es Interoperabilität.  Die komplexen Sachen wie
Datenformate kann man gar nicht wirklich in einen Standard giessen.

In der Augustausgabe der CACM ist zu dem Thema übrigens ein guter
Artikel von Eric Allman drin.  Und in derselben Ausgabe hält George
Neville-Neil es für unverantwortlich, wenn Firmen ihre Daten anders als
reinen Text abspeichern.

> Also Daumen drücken, für mehr IT-Realismus.

* Sage ich ja.
** Org-mode
*** er lebe hoch


Shalom-Salam,

   Werner

-- 
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