Suche Zusammenfassung: Warum sollte ich meine Software frei stellen?

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Okt 19 22:58:21 UTC 2010


Johannes Hubertz <johannes at hubertz.de> schrieb:
> On Tuesday 19 October 2010 23:12:29 Volker Grabsch wrote:
> >     Wir verdienen unser Geld mit Freier Software:
> [...]
> Wir verdienen unser Geld ausschliesslich mit Freier Software.

Ja, stimmt. Das wäre ein besserer Titel.

Wobei ich in meinem konkreten Fall auf einen interessanten
Sonderfall stoße: Was ist mit Auftrags-Programmierung?

Ich arbeite zum Teil an freier und zum Teil an proprietärer
Software. Die proprietäre Software ist jedoch im Auftrag für
größere Kunden, die diese intern einsetzen. Das heißt, die
Kunden habe ziemlich viele Rechte an der Software - wenn's
hart auf hart käme, könnten sie bestimmt alle 4 Freiheiten
für sich einklagen.

Okay, die 4 Freiheiten würden dann immer noch nicht für
_jeden_ gelten, wohl aber für alle tatsächlichen Anwender
der Software - nämlich den Kunden bzw. die Kundenfirma selbst.

Rechtlich gesehen geht es hier um die subtilen Unterschiede
zwischen einem Werkvertrag (Produkt wird im Auftrag des Kunden
angefertigt) und einem Kaufvertrag (Produkt ist bereits fertig
und wird vom Kunden lediglich erworben).

Die Frage ist, zählt man sowas dazu oder nicht? Einerseits
ist es keine Freie Software, andererseits aber die konkreten
Anwender, um die es letztlich geht, alle 4 Freiheiten.

> Ich koennte das unterschreiben, viele andere ebenfalls. Ohne Freie 
> Software und die mir daraus gewonnenen Kenntnisse waere ich schon lange 
> arbeitslos.

Kleine Erbsenzählerei, um Missverständnisse zu vermeiden:

Dass man ohne Freie Software arbeitslos wäre, heißt noch lange
nicht, dass man ausschließlich mit Freier Software Geld macht
- sondern nur, dass man ohne sie kein Geld machen würde. Das
ist ein wesentlicher Unterschied.

Beispiel: Ohne Bücher wäre ich auch nicht dort, wo ich heute
wäre. Aber das heißt nicht, dass ich mein Geld ausschließlich
mit Büchern verdiene. Im Gegenteil: Ich verdiene sogar
_gar kein_ Geld mit Büchern, sondern eben mit Softwareentwicklung
und Systemadministration.


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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