Suche Zusammenfassung: Warum sollte ich meine Software frei stellen?

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Okt 19 21:12:29 UTC 2010


olafBuddenhagen at gmx.net <olafBuddenhagen at gmx.net> schrieb:
> Das Verzichten auf
> Eigentumsrechte fördert dabei die Verbreitung, wodurch Bedarf an
> Dienstleistungen geschaffen wird -- und kann somit den Umsatz effektiv
> durchaus steigern.

Das kann man noch konkretisieren: Es gibt Projekte, die im proprietärem
Modell mit einem kleinen Kundenstamm vor sich hin dümpelten, dann zu
Freier Software gemacht wurden, und die Entwickler sich plötzlich vor
Weiterentwicklungs-Aufträgen nicht mehr retten konnten.

Generell wäre eine "Wir haben's geschafft"-Liste ein nützliches
Argument. Leider habe ich keine Ahnung, wie man eine solche aufbauen
sollte, also wo man solche Leute/Firmen findet. Ich habe nur durch
Zufall von einer oder zwei solcher Firmen erfahren. Beeindruckender
wäre eine große Liste von der Sorte:

    Wir verdienen unser Geld mit Freier Software:
        ...
        ...
        ...


> Eine interessante Zwischenform sind Anbieter wie RedHat, die sich keine
> Eigentumsrechte am Code selbst vorbehalten; aber über den geschützten
> Markennamen trotzdem die freie Verbreitung ihrer Produkte erschweren...
> Bin mir nicht ganz schlüssig, was ich von solchen Modellen halten soll.

"Homesteading the Noosphere", würde ich dazu sagen. [1]

Will sagen, man darf nicht vergessen, dass es neben den 4 Freiheiten
und den Lizenzen noch andere soziale Strukturen gibt, die das alles
überhaupt zum Funktionieren bringen. Diese sind weniger offen und frei.
Das müssen sie auch nicht sein. Möglicherweise _können_ sie es auch gar
nicht sein, wenn sie gut funktionieren sollen. Zum Ausgleich gibt es
den Wettstreit gegen die (potentiellen) Forks.

Via Markenrecht kann man diese Strukturen nochmals separat schützen
und Forks erschweren. Was erstmal nicht so schick ist. Aber wann wird
denn schon ein Fork das Original übernehmen? Doch nur dann, wenn die
originale Entwicklergruppe eingeschlafen ist oder ziemlichen Mist verbockt
hat. Und wenn das Vertrauen in die Entwicklergruppe erstmal gebrochen ist,
dann hilft auch die Kontrolle über den (Marken-)Namen nicht mehr viel.


Gruß
Volker


http://catb.org/esr/writings/homesteading/homesteading/

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Volker Grabsch
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