Suche Zusammenfassung: Warum sollte ich meine Software frei stellen?

olafBuddenhagen at gmx.net olafBuddenhagen at gmx.net
Fr Okt 15 09:31:09 UTC 2010


Hallo,

On Tue, Oct 12, 2010 at 03:47:40PM +0200, Thomas Koch wrote:

> Die Vorteile aus Benutzersicht waren sofort einleuchtend, aber die
> Frage, warum man auch als Entwickler seine Software frei stellen
> sollte

Die Standard-Antwort ist ganz einfach: Weil WIR den Kunden erklären,
dass sie nur noch freie Software einsetzen sollten :-)

> und wie man trotzdem leben könne

Dazu gibt es einiges an Material im Netz, von sehr unterschiedlicher
Qualität.

Sehr fundiert finde ich zum Beispiel die Analysen von Carlo Daffara. Der
von Dir selbst verlinkte Artikel stammt übrigens auch von ihm -- im
Wesentlichen sind es Auszüge aus diversen Artikeln in seinem Blog. (Der
erste Teil ist allerdings von Georg Greve übernommen...) Sein Vortrag
auf dem letzten LinuxTag bot wie ich finde eine sehr erhellende
Zusammenfassung.

Am interessantesten finde ich den Aspekt, der hier beschrieben wird:

   http://carlodaffara.conecta.it/?p=463

Geschäftsmodelle können grundsätzlich auf Eigentumsrechten, oder auf
Effizienz basieren (oder einer Mischung aus Beidem). Während proprietäre
und halb-freie Anbieter ihr Geschäft zum Teil auf Eigentum aufbauen,
setzen komplett freie Anbieter ausschließlich auf Effizienz. Die
Entwickler behalten sich in dem Fall keinerlei Eigentumsrechte an dem
produzierten Code vor -- aber als Enwickler kennen sie den Code besser
als Andere, und sind deshalb in einer besseren Position, um diverse
Dienstleistungen anzubieten: Anpassungen, Weiterentwicklung, Schulungen,
Einrichtung, Gesammtlösungen, Support, Beratung... Das Verzichten auf
Eigentumsrechte fördert dabei die Verbreitung, wodurch Bedarf an
Dienstleistungen geschaffen wird -- und kann somit den Umsatz effektiv
durchaus steigern.

(Außer der Anbieter ist Quasi-Monopolist, und sieht seine Dominanz
kurzfristig auch nicht gefährdet. Es hat schon Gründe, wieso Anbieter
wie Microsoft oder Adobe mit aller Macht am proprietären Modell
festhalten... Die allermeisten Anbieter sind aber nun mal nicht
dominant, sondern müssen sich Marktanteile mühsam erkämpfen -- und dann
ist freie Software durchaus ein Geschäftsvorteil.)

Eine interessante Zwischenform sind Anbieter wie RedHat, die sich keine
Eigentumsrechte am Code selbst vorbehalten; aber über den geschützten
Markennamen trotzdem die freie Verbreitung ihrer Produkte erschweren...
Bin mir nicht ganz schlüssig, was ich von solchen Modellen halten soll.

-antrik-



Mehr Informationen über die Mailingliste FSFE-de