beunruhigender Artikel: CBC-Bans-Use-of-Creative-Commons

Florian Weimer fw at deneb.enyo.de
So Okt 10 20:35:13 UTC 2010


* Volker Grabsch:

> Was ist denn so schlimm daran, wenn jemand eine CD voller CC-Musik
> brennt (oder gar presst), und diese ein wenig über den Rohlingpreis
> vertreibt, damit sich sein Arbeitsaufwand lohnt?

Wenn man die Lizenzbestimmungen kennt bzw. kennen müßte, gegen die man
verstößt, ist das ein strafbarer Verstoßen gegen das UrhG.

> Wenn sich die Freie-Software-Community ebenfalls so komisch haben
> würde, wären wir nicht da, wo wir heute sind.

Sie sind doch so komisch, siehe die GPL und OpenSSL.

> Insbesondere hätten sich kaum Software-Distributionen bilden können,
> die sich in der heutigen (aber wohl auch schon in der damaligen)
> Zeit zu einem wahren Segen für die Software-Welt entwickelt haben.

Die Lizenzbedingungen sind einfach anders. Man legte seit Mitte der
90er Wert darauf, die kommerzielle Nutzung nicht zu untersagen.

Inzwischen gibt es diesbezüglich allerdings wieder Gegenströmungen
(allerdings nicht wegen des folgenden).

> Natürlich ist es ärgerlich, wenn jemand etwa eine OpenOffice-CD für
> 20 EUR statt 0,20 EUR vertreibt. Aber das hält sich doch nicht lange.

Wenn es nur 20 EUR wären! Üblich sind 96 EUR, zahlbar für zwei Jahre
im voraus. Das soll recht profitabel sein.

> Und selbst wenn, dann doch bitte mit den _richtigen_ Werkzeugen, also
> Meldung beim Verbraucherschutz, Anzeige wegen Betruges (falls einer
> vorliegt) oder Anzeige wegen unlauterem Wettbewerb (falls überhaupt
> einer vorliegt). Das Urheberrecht ist kein geeignetes Werkzeug, um
> das auszufechten.

Niemand ist bislang erfolgreich gegen diese Anbieter vorgegangen.
Vermutlich ist deren Geschäftsmodell schlicht legal.



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