Musik-Downloads (was: iPad Verkaufsstart: Defective by Design)

Andreas K. Foerster list at AKFoerster.de
Fr Jun 4 16:58:31 UTC 2010


Hallo,

vielleicht sollte ich meine Mail nochmal ausführlicher erläutern,
da das auch leicht falsch verstanden werden kann.

Am Dienstag, dem 01. Jun 2010 schrieb Andreas K. Foerster:

> > Man man zwar behaupten Creative Commons sei eine Alternative, aber man
> > erhält dort eben nicht die gleichen Inhalte.
> 
> Tja, genau so gut könnte man argumentieren: für jemand, der unbedingt
> Microsoft Word haben will, gibt es auch keine Alternative...
> 
> Das große Problem ist, dass die Alternativen kaum bekannt sind.
>
> Apropos, wer Musik unter CC-Lizenzen sucht, der schaue mal bei
> http://www.jamendo.com/ vorbei. ;-)

Man muss auch sagen, dass das auch für Musiker eine Alternative ist. Musiker
verdienen idR. am meisten an ihren Konzerten. Kostenlose Downloads
werden das Erlebnis eines Konzertes gewiss nicht verdrängen. Aber
kostenlose Downloads können die Bekanntheit erhöhen, was letzendlich zu
mehr Konzert-Besuchern führt.

Außerdem ist es auch gewiss nicht so, dass kostenlose Downloads
CD-Verkäufe verdrängen werden. Vielleicht geringfügig vermindern, aber
auch dessen wäre ich mir nicht so sicher.

Ich hab zumindest von meiner Liebligsband alle CDs gekauft (die noch
erhältlich waren), obwohl ich mir die vorher schon runterladen
konnte[1]. Sicher hab ich wesentlich mehr Musik heruntergeladen, als
gekauft. Aber ich hätte mir gewiss nicht mehr gekauft, wenn ich es nicht
hätte runterladen können. Soviel Geld hab ich gar nicht. Und es war
auch eine Menge Ausschuss dabei. Jeden Download als Verlust zu berechnen,
wie manche das tun, ist darum absoluter Unfug!

[1] http://www.fruechtedeszorns.net/musik.php


> Viele Musiker, die kommerzielle Plattenverträge haben, erlauben aber auch
> zumindest Live-Mitschnitte ihrer Konzerte. Sowas ist auch schonmal eine
> Alternative.
> http://www.archive.org/details/etree

Gerade auch hier wollte ich nachtragen, dass es nicht nur für die
Musikfans eine Alternative ist, sondern auch für die Musiker. Aufwändig
produzierte Studio-Aufnahmen bieten immer noch ein weitaus höheres
Musikerlebnis, und genau darum werden die auch nachwievor gern gekauft. 
Live-Mitschnitte sind hier als "Appetitanreger" anzusehen. Appetitanreger
sowohl für die CDs, als auch für Konzerte. Das Live-Erlebnis eines Konzertes
ist natürlich doch nochmal etwas ganz anderes, als so eine Aufnahme - egal
wie gut die ist.

Fazit: Musik-Downloads sind gut für die Künstler. Das muss man denen nur
erstmal klar machen. (Gut für die Künstler, aber weniger gut für die
Verwertungsgesellschaften - die sind meiner Meinung nach das Problem, 
nicht die Lösung).

-- 
AKFoerster



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