OpenSource-Strategien

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
Sa Dez 4 13:17:55 UTC 2010


Hallo Mathias,

Matthias Kirschner schrieb:
> > Sicher nicht, nur heißt das ja nicht weil sich _die_ Strategie nicht
> > ausmachen ließe das es garkeine erkennbare Strategie im Sinne der
> > überwiegend angewendeten, akzeptiereten Strategie gäbe.
> 
> Was meinst du mit einer überwiegend angewendeten, akzeptierten
> Strategie? 

Das was das Wort meint. Z.B. sind die Evolutions-Theorie von Darvin, die Urknall-Theorie, die Realativitätstheorie auch überwiegend angewendete und aktzeptierte Theorien obwohl es konkurrierende Theorien gibt.

> Von wem überwiegend angewendet und von wem akzeptiert?

Von der Community und von den TEilen der allgemeinen Öffentlichkeit die in Bezug zu solchen Fragen stehen, z.B. weil sie sich mit dem Gedanken tragen freie Software anwenden zu wollen.

> > > Unterschiedliche Organisationen haben unterschiedliche 
> Strategien. 
> > 
> > Ja sicher. Und der Satz sagt mir nun das ein Vertreter der 
> FSFE glaubt
> > für seine Organisation nicht konkret antworten zu können und lieber
> > allgemein bleibt?
> 
> Was ist deine konkrete Frage auf die ich dir antworten kann?

Ich hatte garkeine FRage dazu gestellt, jedoch hatte ich meinen Unmut deutlich gemacht wenn hier ein Vertreter der FSFE nur die Situation wiedergibt statt die Meinung seiner Organisation dazu zu benennen.

Fragen wären also beispielsweise:
Findet es die FSFE gut das es soviele verschiedene Strategien gibt, die ein effizientes, kraftvollen Handeln eigentlich erschweren?
Sieht sich die FSFE nur in der POsition ihrerseits eine eigene Strategie vertreten zu müssen, oder sollte sie sich nicht besser als Dachorganisation verstehen und versuchen verschiedene, ohnehin bereits vorhandene Strategien, zu bündeln damit das Handeln aller Beteiligten zusammen kraftvoller wird? 

> > > Manche betonen die Verfügbarkeit von Quellcode, mache den
> > > Kostenaspekt, 
> > 
> > Was eigentlich tut die FSFE gegen Letzteres? 
> 
> Gegen das Argument, dass Freie Software auf lange Frist weniger Geld
> kostet? 

Nein, sondern gegen die Tatsache das Freie Software SO ODER SO _nichts_ mit Geld zu tun hat, sondern das es um FREIHEIT geht.

Freie Software trifft nämlich zu _solcherlei_ Geldfragen _garkeine_ Aussage, sondern ist ihrem Wesen nach neutral. Liest man Verlautbarungen wie:
http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html

(die ich für wichtig halte!) versuchen sich ja nicht darin zu begründen das FreieSoftware besonders kommerziell wäre (denn in WAhrheit trift FReie Software hierzu schlicht keine Aussagem, es ist also alles gestattet von kostenlos bis profiorientiert, solange nur die Grundsätze der Freiheit von Software beachtet werden), sondern treffen solche poientiereten Aussagen nur um unmißverständlich klarzumachen das FreieSoftware nicht 'anti-kommerziell' ist, da ja allgemein immer wieder falsch vermutet wird das FreieSoftware sowas wie 'linke Freeware' wäre.

> Wir erklären folgende Punkte: 1. Freie Software ist nicht
> kostenlose Software sondern definiert sich dadurch, dass sie für jeden
> Zweck verwendet, verstanden, verbreitet und verbessert wedern darf 

ja

>2. Freie Software kann kurz- und mittelfristig auch mehr Geld kosten 

gänzlich irrelevant zur DEfinition freier Software und deshalb auch nicht Bestandteil ihrer DEfinition

> 3.langfristig spart man mit Freier Software (Wegfall von
> Dienstleistungsmonopolen, ...)

ebenfalls irrelevant zur Definition freier Software

> Die Aufgabe der FSFE ist es nicht, anderen Organisationen
> vorzuschreiben, welche Strategie sie verfolgen sollen. Wir erklären
> anderen warum Freie Software wichtig ist und ermutigen sie dazu selbst
> zu denken und selbst zu handeln. Wir wollen keine Mitläufer, sondern
> eigenständig kritisch denkende Unterstützer.

Toll ... wenn ich 30 Jahre jünger wäre würde ich jetzt vor Ehrfurcht inne halten.

Da ich nun aber bereits Mitte vierzig bin, darf ich Dir sagen das Obiges nur 'heisse Luft' ist, da natürlich jeder weiß das eine Organisation wie die FSFE ihre Existenzberechtigung langfristig nur daraus schöpfen kann das ihre Aufgabe darin sieht die existierenden Kräfte und Strategien zu vereinigen.
Das hat auch ganz sicher nichts damit zu tun anderen Vorschriften zu machen, sondern nur damit wie die Notwendigkeiten liegen neuen Dingen zum Durchbruch zu verhelfen.

Sollte sich hingegen die FSFE nur als eine deer vielen Werbeorganiksationen für FReieSoftware verstehen, wird es wohl Zeit demnächst eine Organisation zu gründen die das wahrmacht was die FSFE dann anscheinend nur verspricht, nämlich Vorreiter und vor allem eine Art Dachorganisation für freie Software in Europa zu sein.   
 
> 
> > > Welche Punkte meinst du genau? Hast du konkrete Fragen, die ich
> > > beantworten kann? 
> > 
> > Die Theorien die das Ökonux-Projekt verbreitet [1] sind öffentlich
> > einsehbar, wie steht die FSFE dazu? Oder ist die Frage zu schwer?
> >
> > siehe _z.B._:
> > http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/index.html 
> 
> Ja, die Frage ist nicht so einfach. Auf der Webseite steht 
> ziemlich viel
> und wenn ich hab nicht Zeit alles von der Webseite zu 
> kommentieren. 

Sicher nicht. 
Man darf doch aber erwarten können das ein Vertreter der FSFE hierzu eine grundsätzliche Aussage treffen kann, genauso wie ich von jedem Vertreter der CDU erwarte das er mir in 5 Sätzen sagen kann was er vom Sozialismus hält oder von der Linken was sie vom Kapitalismus halten.

> Das ist kein gutes Argument, 

ja eben und noch viel mehr, es ist ein rundrum schlechtes Argument

> Die FSFE ermutigt jeden mit Freier Software Geld zu verdienen.

Ja, das ist so. Allerdings wird das immer wieder dort zunichte gemacht wo an der Basis, um Sympatie zu erzeugen, wirtschaftskritisch argumentiert wird.

Und dazu erzähle mir bitte Garnichts Gegenteiliges denn ich weiß wovon ich rede. Meine erste persönliche Begegnung mit der FSFE hatte ich auf dem Linuxtag. Dort wollte ich, längst von Freier Software überzeugt und seit Jahren beruflich wie Ehrenamtlich auf dem Gebiet tätig, mich nur ein wenig am FSFE-Stand unterhalten.
Was mir an einleitenden Worten entgegenkam waren GRunddefinition und Vorteile freier Software (soweit richtig und prima) aber was dann gleich als Nächstes kam (und niemand auf dem FSFE-Stand wußte zu dem ZEitpunkt das ich selbst engagierter Anhänger von FOSS bin) waren übliche Nahelegungen der Art ob ich denn alternativ wolle das Software kommerzialisiert und von Firmen beherrscht sei.

Als ich daraufhin deutlich machte das ich mich auch beruflich (also kommerziell) mit FOSS beschäftige gabs erstmal betroffenes Schweigen und dann schnell die übliche Beschwichtigungen das ich als kleiner Freiberufler ja etwas ganz anderes wäre als 'normale' Großfirmen.
Das stimmt formal ja sogar, nur wurde wieder mal der Tenor falsch gesetzt nämlich in die Richtung das kleine Firmen (quasi aufgrund ihrer Größe) zu den Guten zählen, große Firmen hingegen zu den Schlechten. 
Überall war in der Argumentation zu spüren das kommerzielle Aktivitäten letztlich etwas sind was man bereit ist zu aktzeptieren, aber nichts sind was man aus ganzem Herzen begrüßt. UNd solange Letzteres nicht der Fall ist braucht sich niemand zu wundern das immer noch viel zu viele Firmen zögern sich für freieSoftware zu engagieren. 

> Unter "Einfach und Doppelt Freie Software": Diese Unterscheidung ist
> nicht hilfreich und wird von der FSFE nicht verwendet.

Wunderbar, eine klare Aussage in einem wichtigen Punkt.

> Unter "Freie Software und kommerzielle Einflüsse":
> 
>   Freie Software kann nur geldfrei entstehen
> 
> Freie Software entsteht auch für Geld 

ja eben 

Und wäre man genauer würde man sagen _nur_ durch Geld denn auch der Freizeitprogrammiere muß es sich leisten können in seiner Freizeit freie Software zu programmieren, denn wer Sozialhilfeempfänger ist kann das vielleicht garnicht weil er seine Freizeit braucht um sein Überleben zu sichertn (Behördengänge, KLeiderkammern, Gang zu Tafeln, etc.) ... und hier kommen wir dann in den Bereich volkswirtschaftlicher Betrachtungen der mich interessiert, der GRund war für den Thread auf der Belug-Liste den Volkar dann hierher 'umgeleitet' hat.


Nachdem Du aber nun in 2 konkreten Punkten Dissenz zum Ökonux-Projekt feststellst, wäre es da nicht wichtig sich nötigenfalls weiter zu informieren und sich dann klar und deutlich als FSFE vom Ökonux-Projekt zu distanzieren? Zumindest wenn die POsition der FSFE zu FRagen von Wirtschaft und freier Software glaubhaft sein soll schiene mir das wichtig.


> > Dann ist die Meinung der FSFE in diesem Punkt anders als 
> die der FSF?
> > Verstehe ich das richtig?
> 
> Richard hat in letzter Zeit soweit ich gesehen habe nicht 
> mehr von zwei
> unterschiedlichen Gemeinschaften gesprochen. 
> Die FSFE hat dies nicht
> gemacht. Freie Software und Open Source sind Begriffe für ein und die
> selbe Sache. Wir verwenden den Begriff Freie Software
> http://www.fsfe.org/campaigns/whyfs/whyfs.de.html, aber wir 
> sehen Leute
> die andere Begriffe verwenden nicht außerhalb unserer Gemeinschaft.

Aber ihr tut zuwenig dagegen wenn sie (große) Teile der Anhängerschaft freier Software zumindest als zweitklassig sehen. WAS ihr tut ist vielmehr zu erklären, das wir vergleichsweise alle engagierte Fußballer sind, beginnend vom kleinen Hobby-Verein bis zur Bundesliga, das aber gleichzeitig feststünde das die Bundesliga hier den Begriff freie Softwate darstellst und keineswegs OPen Source.
Und solange solche Unterschiede bestehen, wird OpenSource (teils als Begriff, teils als Faktum) diskriminiert und nicht als gleichwertiger Partner willkommen geheißen. 
Solange die anerkannten GRundfreiheiten freier Software lauten wie die 4 Punkte oben in:
http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html 

ist es eben auch diskriminierend stilschweigend immer den fünften Punkt zwischen den Zeilen hinzuzufügen das nur Software mit starkem Copyleft wirkliche freie Software sei.
Die Betrachtung von z.B. BSD-Lizenzen und der GPL, in der Art und Weise wie sie die FSF betreibt, hat nämlich nichts mit den anerkannten Grundfreiheiten im Eigentlichen zu tun (die erfüllen beide Lizenzen) sondern mit politischen Ansichten der FSF. 

> > Genau das ist nämlich das Problem der FSF, denn die Anhänger von
> > OpenSource sehen sich allgemein nicht in Widerspruch zu freier
> > Software, allein wollen sie freie Software am MARKT im REALEN
> > WETTBEWERB verbreiten und reden deshalb von OpenSource, ganz ähnlich
> > dem das es z.B. in DE üblich ist von "Gewinn" zu reden wenn man
> > "Profit" meint, in anderen Ländern ist hingegen "Profit" kein
> > 'Un-Wort'.
> 
> Die FSFE erklärt auch warum Freie Software für die Wirtschaft besser
> ist, verwendet dafür aber den Begriff Freie Software (auf die Schnelle
> als Beispiel
> <http://www.fsfe.org/freesoftware/enterprise/freesoftwarecompa
ny.en.html>,
<http://blogs.fsfe.org/mk/?p=349>, ...). Der Begriff Open Source erklärt
nicht, dass ich als unternehmer mehr Unternehmerische Freiheiten habe,
vom Begriff konzentriert er sich auf die Verfügbarkeit des Quellcodes.

Und wo ist da der Vorwurf? Würden andere notwendige Grundfreiheiten (oben schon angesprochene 4 Punkte) verneint wäre das etwas Anderes, nur diese Vereneinung findet garnicht statt.

Das hingegen auch z.B. die FSF Schwerpunkte (innerhalb der 4 Punkte) setzt ist doch garnicht verkennbar. Der Schwerpunkt "_starkes_ Copyleft" ist dabei sogar ein SChwerpunkt der nicht einmal formal in den 4 Punkten erfasst ist, also eine Schwerpunktsetzung quasi in der Peripherie.

> Und wenn die FSF vor diesem Hintergrund dauernd andeutet das
> Verrtreter von OpenSource eigentlich den Begriff freier Software
> aufweichen wollen ist das schlicht nicht richtig.

> Am Anfang war das Ziel, eine Marke anzumelden um sagen zu können "das
> ist Open Source" "das ist kein Open Source". Das ist aber
> fehlgeschlagen. 

Ja sicher und was ist dabei Aufweichen freier Software? Nichts!

> Wenn jemand der Ansicht ist, dass es er mit dem
> Begriff "Open Source" Freie Software besser erklären kann, dann soll er
> das tun. 

Ah ja, interessante Beschreibung oder sollte ich sagen entlarvend? Hier sind wir nämlich genau am Problem nämlich bei der Annahme Einiger die Deutungshoheit zu besitzen, obwohl sie diese garnicht haben.

Es geht ebend nicht darum "Freie Software" unter Verwendung des Begriffes "Open Source" besser zu erklären, sondern die Software besser zu erklären die sich durch die o.g. 4 Grundfreiheiten definiert, EGAL wie deren 'Primärbezeichnung' auch immer sein mag.

Die stillschweigende Annahme das der Begriff "Freie Software" der vorzugsweise zu verwendende Begriff sei ist jedenfalls reine Arroganz und diese entspringt aus einer im Kern markt- und wettbewerbskritischen Position.

Worum es im Eigentlichen geht, und was Vertreter des Begriffes "OPen Source" längst erkannt haben ist das sich die Art Software über die wir hier reden (also die die 4 GRundfreiheiten umfasst) sich nur dann gesellschaftlich durchsetzt wenn sie sich im realen Wettbewerb am Markt durchsetzt. 
Begriffe (egal ob "Freie Software" oder "OpenSource" oder was auch immer) dürfen da aber nur ein Ziel haben, nämlich die Position im Markt zu verbessern, nicht jedoch besteht das Ziel oder die Notwendigkeit ideologische Auseinandersetzungen mit Wettbewerb zu verknüpfen.

UNd warum sich solcherlei Software am markt durchsetzen muß ist ganz einfach, weil wir weltweit überwiegend Marktwirtschaft haben. Gerade die Vertreter von OPenSorce denen es auf mehre Verbreitung der Software ankommt wären unter anderen Umständen auch sofort bereit andere Begriffe zu nutzen wenn es für die Verbreitung hilfreich wäre.
ES geht ihnen hierbei KEINESFALLS um Verbreitung um jeden Preis, KEINESFALLS um Aufgabe von IRGENDEINER der 4 Grundfreiheiten, aber eben um Hintenanstellung jeglicher Nebendinge (z.B. der genauen Begriffsbezeichnung) _sofern_ das dem _eigentlichen_ Ziel förderlich ist.

> Wie ist es denn gewesen bei der, wirklich unschönen Extension-Kampage
> der FSF gegen OOo? [1] Da wurden genau Teile der FOSS-freundlichen
> Wirtschaft gebasht. Wie eigentlich steht die FSF zum Wettbewerb am
> Markt, wenn doch in solchen Kampagnen deutlich wird das man Wettbewerb
> fürchtet?

> Ich kann nicht für die FSF sondern nur für die FSFE antworten. Aber
> warum meinst du, dass die Kampagne zeigt, dass an Angst vor Wettbewerb
> hat? 

Weil kein anderer Grund erkennbar ist und weil das die allgemeine Öffentlichkeit auch genauso versteht.

Das OOo Community Council hat in seiner Kritik gegenüber dieser FSF-Campagne völlig klargemacht das es vom Bild des selbstbestimmten OOo-Nutzers ausgeht und das dieser die Freiheit verdient auch selbst wählen zu können.

Das übrigens ist in mindestens 2 Deiner Argumentationsansätze völlig im Einklang, nämlich denjenigen wo Du sagst man darf Anderen nichts vorschreiben und die Leute sollten selbst denken.


Die Problematik derartiger Kampagnen ist leider immer wieder dieselbe, weil überhaupt nicht verstanden wird wo die allgemeine Öffentlichkeit bewußtseinsmäßig steht und wo sie deshalb zwingend auch abgeholt sein will wenn man nicht mißverstanden werden will, werden Kampagnen durchgeführt die nur aus der Perspektive von bereits überzeugten Anhängern von Freier und OPenSource-Software verständlich sind.
Beispielsweise hat die Kampange (um mal etwas zu nennen was die FSFE vertritt):
http://www.fsfe.org/campaigns/pdfreaders/pdfreaders.de.html

in der allgemeinen Öffentlichkeit weitgehend nur Unverständnis und gewissen Unmut ausgelöst, was natürlich niemand so recht bemerkt wenn man sich in Ergebnisbewertungen nur darauf stützt was die FSFE von aussen _direkt_ erreicht, denn das wird der menschlichen Natur nach überwiegend positiv sein, weil Kritiker garkeinen Wert darauf legen der FSFE zu schreiben.

Ist sich die FSFE überhaupt klar das eine Veröffentlichung der Form:
http://www.fsfe.org/campaigns/pdfreaders/buglist.de.html

eigentlich sowas wie ein Pranger ist? Was ist das für ein Stil? Seiner Natur ist das ungeeignet um 'Verursacher' umzustimmen, denen man vielmehr in Ruhe erklären sollte um was es geht statt sie anzuklagen für Dinge die sie aus ihrer Sicht garnicht als Fehlverhalten begreifen.
Alles was erreicht werden kann ist das sich die Angeprangerten dem DRuck beugen, aber niemals werden sie den an den Tag gelegten Stil vergessen und schwerlich werden sie deshalb Freunde freier Software werden.

Man stelle sich einmal den Aufschrei vor wenn irgendjemand auf die Idee käme Vertreter freier Softzware zu analysieren und dann beispielsweise öffentlich anzuprangern das sie Elektronik benutzen die unter beschämenden Arbeitsbedingungen in China produziert wird oder konventionelle Lebensmittel kaufen oder Auto fahren, oder, oder ...



Viel hat die FSFE wohl zu OOXML kritisiert, aber jeder der sich mit der Materie auskennt vermisst kritische Aussagen zum _praktischen_ Geschehen um ODF. 
Wo wurde denn kritisiert das MS ein Jahr(!) lang Zeit hatte die ISO weichzuklopfen OHNE das die Vertreter von ODF irgendetwas öffentlichwirksames taten um die PRAKTISCHE Nutzbarkeit von ODF zu belegen (Aussagen von z.B. Heise zum Austausch von ODF mittels KOffice-OOo waren beschämend). 
Wo ist die Kritik der FSFE wenn OOo seit Langem, am ISO-ODF-Standard vorbei, ODF nach OASIS-Standard implementiert? Wo ist der Druck der FSFE auf LibreOffice die Implementierung von ISO-ODF als strategisch wichtigen Kernpunkt der zukünftigen Arbeit zu begreifen?

Wo sind Aussagen im Streit ODF-OOXML die den Hintergründen und Notwendigkeiten wirklich gerecht werden? Man kann doch Studien wie:
http://www.heise.de/open/meldung/Fraunhofer-ODF-und-OOXML-nur-bedingt-kompatibel-752261.html

nicht einfach als nichtig erklären, weil sie von MS gefördert wurden. Wo stellt sich hier die FSFE der INHALTLICHEN Diskussion technischer, aber auch wirtschaftlich-gesellschaftlicher Fragen?
Wo sind denn, im Angesicht dieser Fraunhofer-Studie, durch die FSFE initiierte Diskussionen wie das Problem ODF-OOXML PRAKTISCH zu lösen sei? Jeder der die Dinge nüchtern betrachtet sieht doch das es hier auch technische und wirtschaftliche Schwierigkeiten gibt und sich die Probleme nicht allein mit der reinen Unwilligkeit von MS abtun lassen.



Alles was ich hier geschrieben habe war nicht so ganz diplomatisch formuliert (ich bekenne mich aber ausdrücklich zur SChärfe meiner Formulierungen) Du solltest es aber als Aussagen ein es Freundes von Freier und OPenSource-Software verstehen, der sich allerdings an Deine empfohlenen Handlungsweisen hält: er lässt sich nicht vorschreiben wie er zu denken hat und er bildet sich selbst seine Meinung.

Und, und das ist mir ganz besonders wichtig, er glaubt an die Kraft der Kritik als etwas Positives, denn nur dort wo durch Kritik Fehler benannt werden ist es möglich diese zu beseitigen.



Gruß
Jörg

--
http://www.calc-info.de
 




 




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