Georg Greve mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Matthias Kirschner mk at fsfe.org
Mi Apr 28 07:48:05 UTC 2010


Liebe deutschsprachige Freie-Software-Diskussionsliste,

ich darf euch mitteilen, dass unser langjähriger Präsident Georg das
Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen hat. Alles weitere sagt die
Pressemitteilung. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich selbst gestern
bei der Verleihung in der deutschen Botschaft in Bern teilnehmen konnte. 

Viele Grüße
Matthias

= FSFE-Gründer Georg Greve erhält Bundesverdienstkreuz =

[Permanente URL: http://www.fsfe.org/news/2010/news-20100428-01.de.html ]

Berlin 28. April 2010. Georg Greve, der Gründer und erste Präsident der
Free Software Foundation Europe, erhält das Verdienstkreuz am Bande der
Bundesrepublik Deutschland. Der deutsche Bundespräsident verleiht ihm
diese hohe Auszeichnung für seinen Einsatz für Freie Software und Offene
Standards.

"Die FSFE ist sehr stolz darauf, einen 'Ritter' in ihrem Team zu haben",
sagt der Präsident der FSFE, Karten Gerloff. "Georgs unermüdlicher
Einsatz für Freiheit in der Technik war eine der treibenden Kräfte für
Freie Software in Europa und auf der ganzen Welt. Er hat Freie Software
auf die Tagesordnung der Politik gesetzt und Strukturen geschaffen, die
die Energie der Gemeinschaft auf unser gemeinsames Ziel fokussieren.
Seine über zehn Jahre währende harte Arbeit hat einen enormen
Fortschritt für die Freie Software bewirkt".

Georg arbeitete zusammen mit der FSFE hart daran, ein Verständnis für
Freie Software als Kulturtechnik zu schaffen. Er verlieh der Freien
Software eine Stimme bei den Vereinten Nationen [1], darunter auch in
der "Weltgesellschaft für Geistiges Eigentum" (WIPO) und dem Weltgipfel
zur Informationsgesellschaft (WSIS). Mit der Freedom Task Force der FSFE
etablierte er ein Kompetenzzentrum für rechtliche Aspekte Freier
Software und schuf das Konzept der rechtlichen Wartbarkeit [2] für
Freie-Software-Projekte. Er initiierte [3] den Widerstand der
Gemeinschaft gegen das OOXML-Format von Microsoft und arbeitete an
einigen der ersten Projekte für Freie Software, die von der EU
finanziert wurden. Unter Georgs Führung kam der FSFE auch eine
Schlüsselrolle bei der Abwehr der Gefahr von Softwarepatenten in Europa
zu.

"Ich bin zutiefst dankbar für die offizielle Anerkennung, die Freie
Software und Offene Standards mit dieser Auszeichnung erhalten", erklärt
Georg Greve. "Um das Jahr 2000 herum entschied ich, mich ganz dieser
Sache zu widmen, weil ich das als notwendig ansah: Ich bekam ein Gespür
dafür, wie Software unsere Gesellschaft formt. Aber ich erkannte auch,
dass die Gesellschaft noch nicht verstanden hatte, wie sehr sie von
Software beeinflusst wird. Ich hoffe, dass diese Auszeichnung dabei
hilft, die Leute auf diese Fragen aufmerksam zu machen, und dass sie der
Arbeit der FSFE, die heute wichtiger denn je ist, zu weiterer
Unterstützung verhilft."
Über Georg Greve

Geboren am 10. März 1973 hat Georg Greve als Diplom-Physiker einen
klassischen wissenschaftlichen Hintergrund. Seine Diplomarbeit schrieb
er interdisziplinär in der Informatik zum Thema Nanotechnologie an der
Universität Hamburg.

Die Softwareentwicklung begleitet ihn dabei seit seinem 12. Lebensjahr
und hat neben der ersten Veröffentlichung eines Programms 1991 in einer
Fachzeitschrift auch zum Teil sein Studium finanziert, als er für
mehrere Jahre die Programmentwicklung für die Auswertung von
SQUID-Sensorendaten im Biomagnetometer-Labor des
Universitätskrankenhauses in Eppendorf in Hamburg leitete.

Dabei kam er 1993 in Kontakt mit Freier Software und GNU/Linux. Seit
1998 als europäischer Sprecher für das GNU Projekt aktiv, begann Georg
Greve seit dieser Zeit die Brave GNU World zu schreiben, eine monatlich
erscheinende Kolumne zum Thema Freie Software, die neben dem deutschen
Linux-Magazin auch in andere Magazinen weltweit, sowie in bis zu 10
Sprachen im Internet erschienen ist.

Anfang 2001 initiierte er zusammen mit einer Gruppe engagierter Leute
die Free Software Foundation Europe (FSFE, FSF Europe), die erste Free
Software Foundation außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika und
die bisher einzige transnationale Free Software Foundation. Der Aufbau
und die Koordination der FSFE als europäisch orientierte
Nichtregierungsorganisation war der Schwerpunkt seiner Arbeit der
letzten Jahre.

Nachdem er die FSFE acht Jahre lang führte, ist Georg Greve heute CEO
von Kolab Systems, einem Freie-Software-Unternehmen, das
Dienstleistungen rund um die Kolab Groupware Solution anbietet. Er ist
weiterhin aktiv in der Mitgliederversammlung der FSFE und im
europäischen Kernteam. Er lebt glücklich verheiratet zusammen mit seiner
Frau Ava in Küsnacht bei Zürich.

(Siehe auch Georg Greves Profil [4] auf der FSFE-Website, ein
ausführliches Interview mit ihm [5] und seine persönliche Stellungsnahme
zur Verleihung des Verdienstkreuzes [6].) 


  1. http://fsfe.org/projects/un/un.de.html
  2. http://fsfe.org/projects/ftf/fla.de.html
  3. http://www.groklaw.net/article.php?story=20061208135621706
  4. http://fsfe.org/about/greve/
  5. http://blogs.fsfe.org/fellowship-interviews/?p=27
  6. http://blogs.fsfe.org/greve/?p=403
-- 
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