Geld verdienen und Freie Software

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Fr Apr 23 14:30:34 UTC 2010


Matthias Kirschner <mk at fsfe.org> schrieb:
> * Volker Grabsch <vog at notjusthosting.com> [2010-04-22 20:14:31 +0200]:
> 
> > Okay, das gibt es auch noch. Aber das ist sehr schwammig. Man baut
> > irgendwie an einer Software und bietet irgendwelche Dienstleistungen
> > an. Es gibt sicher genug Leute, die bei diesem Versuch auf die Nase
> > gefallen sind. Es ist deutlich schwieriger umzusetzen als beispiels-
> > weise das Doppellizensierungs-Modell.
> 
> Natürlich fallen viele Leute auf die Nase, wenn sie ein Unternehmen
> aufbauen wollen. Das kann Pech sein. Es kann sein, dass sie einen Fehler
> gemacht habe. Oder sie sind vielleicht sind sie vom Typ nicht so sehr
> Unternehmer wie Programmierer. 

Das ist klar, aber mir geht es um die Probleme, die im Geschäftsmodell
stecken, und nicht um die Probleme, die jeden Unternehmer im Software-
bereich gleichermaßen treffen.

> Freie Software ist kein Garant für ein erfolgreiches Unternehmen. Schau
> dir mal "What makes a Free Software company?" von Georg
> <http://blogs.fsfe.org/greve/?p=260> an. Es hilft bei dieser Diskussion
> sehr zwischen Software-Model, Entwicklungs-Model und Geschäftsmodel zu
> unterscheiden.

Danke für dein Hinweis. Der Blogeintrag verweist unter anderem auf:

    http://www.thondomraughts.com/2009/03/making-money-with-free-software.html

In dem Abschnitt

    "The price of Free Software and how Free Software Companies make money"

befindet sich eine sehr schöne Übersicht. Genau so etwas hatte ich
gesucht.

> > Damit will ich nicht sagen, dass diese Methode schlecht ist, sondern
> > lediglich, dass sie noch niemand in Form eines ausgefertigten Konzeptes
> > hingeschrieben hat. Was für Arten Dienstleistungen sind sinnvoll?
> > Welche sollte man sich verkneifen? Wieviel sollte man "für lau" in
> > die Software stecken, für welche Verbesserungen sollte man auf eine
> > Finanzierung durch die Kunden warten?
> 
> So ein Konzept wird es denke ich nie geben. Das ist ja die Kunst, die
> einen Unternehmer ausmacht.

Das meinte ich auch nicht. Anders erklärt: Das Doppellizensierungs-
Modell lässt sich mit dem folgenden kurzen Abschnitt akkurat beschreiben:

    Entwickle die Software für lau und sichere dir die Rechte an allen
    Kontributionen. Stelle die Software unter GPL jedermann zur Verfügung,
    und biete sie zugleich unter einer proprietären Lizenz zum Verkauf an.

Mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Alles weitere ist klar für
einen Unternehmer im Software-Bereich. Daher denke ich, dass man
beim Doppellizensierungs-Modell von einem "bekannten, bewährten"
Geschäftsmodell sprechen kann.

Gibt es eine ähnliche kurze, akkurate Beschreibung des Dienstleistungs-
Modells? Ich glaube, das ist gar nicht möglich. Fasst man sich kurz,
wir die Beschreibung schwammig, macht man sie akkurat, wird sie lang.
Wenn zwei Unternehmer sagen, sie operieren nach dem Dienstleistungs-
Modell, kann es gut sein, dass sie völlig unterschiedliche Dinge damit
meinen.

Wenn zudem die Verbreitung des Doppellizensierungs-Modells unerwünscht
ist, dann sollten wir erst recht darauf hinarbeiten, dass die anderen
Geschäftsmodelle allgemein besser verstanden werden.


Gruß,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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