Finanzierung für Freie Software (war: fsfe-de Nachrichtensammlung, Band 10, Eintrag 5)

Bernhard Reiter reiter at fsfeurope.org
Do Mär 12 10:29:10 UTC 2009


Am Mittwoch, 11. März 2009 14:57:29 schrieb martin milbret:
> Ich denke auch, dass Ubuntu auch einen Vorteil hat.
> Den solche Mainstream Distributionen zeigen den Nutzern anderer Systeme
> auch die Vorteile.
> Warum sollte ich z.b. einen Stapel Geld für ein Microsoft Betriebssystem
> ausgeben wenn ich Debian, Ubuntu und co. umsonst bekomme?

Das Betreiben eines Betriebssystem ist jedoch nie um sonst. 
Du musst immer Zeit und Effektivität mitdenken.

Freie Software verbreitet sich zunehmend und damit kommt auch eine 
Professionalisierung. Wir müssen die Entwicklung und den Fortschritt auch 
über die Finanzströme denken.

Ich persönlich wünsche mir, wenn mehr Privatpersonen auch für Freie Software 
(also die die Dienstleistung, z.B. die Erstellung oder Zusammenstellung) 
zahlen würden. Das ist enorm wichtig, weil es die Entwicklung steuert.
Zur Zeit wird viel der Entwicklung durch die größten Zahler gesteuert,
und dass sind große Unternehmen und Organisationen, nicht die privaten Nutzer.

Zum Thema Geld als Motivation für Freie Softwareprojekte: Arbeitsteilung im 
Massenmarkt habe ich 2002 auch einen Artikel geschrieben, erreichbar von
http://intevation.de/~bernhard/publications/index.de.html 

Im Hauptberuf bin ich Vollzeit-Profi für Freie Software, verdiene also mein 
Geld damit. Mich bezahlen leider fast überhaupt keine Privatkunden. Wenn mehr 
Privatkunden bezahlen würden, wäre das in meinem Interesse. Trotzdem halte 
ich es auch allgemein für richtig. Es schmerzt manchmal das Herz, wenn ich 
keine noch bessere Software für Privatpersonen machen kann, weil es nicht 
finanziert wird und ich keine Leute dafür einstellen kann.

Gruß,
Bernhard

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