Marktbeherrschende Stellung

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Apr 14 22:50:57 UTC 2009


Arnulf Pelzer <arnulf.pelzer at gmail.com> schrieb:
> Am 14. April 2009 19:53 schrieb Werner Koch <wk at gnupg.org>:
> 
> > Das hat überhaupt nichts mit Freibier zu tun, sondern mit dem
> > Unterlaufen der Prinzipien von freier Software.  Oder auch mit anderen
> > Worten, um Fair Play.
> 
> Also reden wir über Spielregeln, sie halten sich an unsere Spielregeln
> was die Lizenz angeht. Sollten wir dann nicht ihre Spielregeln
> aktzeptieren können die sie mit ihrem Markenzeichen setzen?
> [...]
> Debian wollte ihre Regel nicht einhalten, deshalb gibts den iceweasel.

Kurze Korrektur: Debian _wollte_ ihre Regel einhalten, und deshalb
gibt's den Iceweasel.

Hätten sie sich einen Dreck darum geschert, hätten sie es einfach
weiterhin Firefox genannt und geschaut, ob die Mozilla Foundation
wirklich klagt.

> Suse ist es egal was in ihre Distribution kommt und sie verwenden
> Firefox.

SuSE nimmt die Lizenz- und Marken-Problematik nicht so ernst wie
das Debian-Team. Praktisch keine Distro nimmt das so ernst wie
Debian.

Was in meinen Augen allerdings eher _für_ Debian als gegen Debian
spricht, auch wenn dadurch etliche Diskussionen kleinlich erscheinen.
Debian hatte auf diese Weise erfolgreich Druck auf KDE/Qt damals
ausgeübt. Vielen mag die Firefox/Iceweasel-Geschichte kleinlich
erscheinen, aber sie könnte durchaus große Wellen schlagen.

> Ich sehe hier auch nichts unterlaufen, die vier Freiheiten sind in
> meinen Augen auch nicht bedroht.

ACK. Auch wenn man nicht die 4 schwammig formulierten Freiheiten,
sondern die 10 detailliert formulierten Freiheiten (OSI-Definition
bzw. DFSG) ansieht, widerspricht es dem nicht. Allerdings sieht
man gerade an der 10-Punkte-Definition, dass es nah an der Grenze
ist:

    http://www.debian.org/social_contract.de.html#guidelines

    4. Integrität des ursprünglichen Quellcodes

    [...]
    Die Lizenz darf fordern, dass die veränderten Programme
    einen anderen Namen oder eine andere Versionsnummer tragen
    müssen.

    (Dies ist ein Kompromiss. Die Debian-Gruppe ermutigt alle Autoren,
    Veränderungen an Dateien sowohl im Quellcode als auch in Binärform
    zu erlauben.)


> Ich sehe hier nur "warme Luft", sorry.

Dem stimme ich zu. _Noch_ ist es nur heiße Luft.


Gruß,

    Volker

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Volker Grabsch
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