Cloud Computing
Hannes Hauswedell
hannes at fsfe.org
So Okt 5 14:44:29 UTC 2008
Hallo!
Zuerst möchte ich allen, diesen etwas älteren Beitrag [1] von Richard ans Herz
legen, da geht es genau um das Thema "Freedom and privacy in the cloud".
> Nun, also erstmal zur Abgrenzung. Ich habe schon von Leuten gehört, die
> das so verstanden haben, als würde Stallman Web-Applikationen grundsätzlich
> ablehnen. Das denke ich nicht.
Das wäre so auch sehr undifferenziert. "Web-applikationen" können ja auch
durchaus auf (eigenen) vertrauenswürdigen Servern laufen. Dann bieten sie alle
Freiheiten, die "normale" freie Software bietet.
Auch wenn der Mainstream-Hype in Richtung Cloud-Computing geht, wird durch
kleine, energie-sparende (und zunehmend günstige) Hardware, das Konzept Home-
Server immer attraktiver. So hat man Mail und Dateien immer erreichbar, ohne
GMail und Rapid-Share.
Ich denke, dass nach Network-Attached-Storage und Multimedia-PCs genau dahin
der Trend gehen müsste. ( Vielleicht gerade noch eine Marktlücke? )
> Andere meinten, er würde bestimmt zwischen Freier Software und proprietärer
> Software unterscheiden. - Auch das denke ich nicht. Er lehnt zwar
> proprietäre Software grundsätzlich ab, aber darum ging es ihm hier nicht.
Jein. Seine Daten irgendwo unverschlüsselt zu lassen, hat nichts damit zu tun,
welche Software genutzt wird, aber was Software-Freiheit selbst angeht, kann
durch die AGPL und die in [1] beschriebenen Mechanismen relativ viel erreicht
werden. Besonders im Zusammenhang mit dem möglicherweise wachsenden Teil der
Homeserver ist die AGPL sehr wichtig.
> Ich selber würde unterscheiden: Ist es etwas "öffentliches", bzw. etwas,
> das man öffentlich machen will, dann sind Web-Applikationen genau der Weg
> und nichts spricht dagegen. Für private Sachen, die vertraulich bleiben
> sollen... die sollten vom Netz soweit möglich fern gehalten werden.
Sehe ich auch so.
> > > Dann gibt es noch einen Bereich, der irgendwo dazwischen liegt. Das ist
> > > die private Kommunikation per E-Mail oder Instant-Messaging. Hier finde
> > > ich, sollte man dahin arbeiten, dass Verschlüsselung weiter verbreitet
> > > wird.
> >
> > Mails sind in diesem Zusammenhang erstmal eindeutig privat und gehen
> > kein Google oder Microsoft etwas an.
>
> Mails sollten privat sein, sind sie bei unverschlüsselter Übertragung aber
> nicht wirklich. Das ist den Leuten aber zu wenig bewusst...
Es sind trotzdem zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe ob ich, Daten
zwischen zwei privaten vertrauenswürdigen peers unsicher austausche und so ein
Abhören durch einen dritten während des Verkehrs vereinfache, oder ob ich die
Daten von vorneherein nicht bei mir speichere sondern Anderen zur Verwaltung
überlasse.
Solidarische Grüße
Hannes
[1]
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