[OT] FOSS-Revolution: Die Konkurrenz schläft nicht

Robert Schuster theBohemian at gmx.net
Sa Nov 8 13:10:26 UTC 2008


Hi,

micu schrieb:
> Aber der normale Nutzer lässt sich mit coolen Features im Gepäck und 
> inbesondere einer hervorragenden Usability eben *sehr* viel leichter von der 
> Wichtigkeit freier Software überzeugen :)
Wenn wir uns zu sehr auf Features verlassen, laufen wir aber Gefahr
immer mal wieder eingeholt zu werden. Bei
den 4 Freiheiten mache ich mir wenig Sorgen, dass Apple, Microsoft & der
Rest
diese großflächig umsetzen werden. ;)

>> Freie Software ist heute schon in der Lage die meisten Bedürfnisse zu
>> befriedigen.
> Sagen wir es einmal so: Es liegt manchmal an der Software selbst, oft aber 
> auch an den ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen. Für den Enduser 
> spielt das aber oft keine Rolle, selbst wenn man ihn über die Probleme z.B. 
> proprietärer Formate aufklärt und er sie versteht: Wenn sein Yotube unter 
> Linux nicht geht, dann geht sein Youtube unter Linux nicht.
Das "Youtube-Problem" wird von Gnash gelöst ... werden. ;)

Und so wird allgemein betrachtet jedes Feature-Problem irgendwann von
jemandem gelöst werden.

Selbst für den oft genannten Aspekt Benutzbarkeit (Usability) gibt es
Initiativen[0] im FOSS-Bereich.

> Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Kumpel von mir hat mich wieder aufgebaut. Er 
> meinte, der Fortschritt freier Software sei so groß gewesen in den letzten 
> Jahren und sie hätte so gut "aufgeholt" in vielen Bereichen, dass man hoffen 
> kann, dass FOSS die proprietäre Welt irgendwann auch einmal featuremäßig 
> überrunden wird :).
Na logen und dafür hab ich auch ein passendes Beispiel: Als Mac OS X
erschien war ein Desktop mit 3D-Features ausgestattet ein
Alleinstellungsmerkmal dieses Betriebssystems. Heute gibt es compiz und awn.

Außerdem gibt es erfreuliche Entwicklung wie FreeDesktop.org deren
Entwicklungen allen freien Desktopumgebungen zugute kommen, wie zB. der
NetworkManager.

Nebenbei bemerkt finde ich das bei der Featurediskussion immer stark der
Fokus auf Desktopbetriebssystem liegt. Ich bin beruflich auch im
Embeddedbereich unterwegs und dort erfährt GNU und Linux seit Jahren
einen schwindelerregenden Höhenflug:

 * Es gibt da zB. eine sehr vielversprechende Prozessorarchitektur mit
dem Namen AVR32. GNU/Linux ist eines der wenigen Betriebssysteme das man
darauf laufen lassen kann - es gibt IMHO noch nicht mal ein Windows
CE/Mobile dafür.

 * In China bastelt man an dieser Loongson CPU die wie ein MIPS64
arbeitet. Das Teil soll in Laptops und Desktops zum Einsatz kommen.
Window XP/Vista und MacOS X gibt es für diese CPU nicht, GNU/Linux schon
seit Jahren.

Das es jedoch wichtig ist, die eigentlichen Werte freier Software zu
vermitteln, habe ich gerade wieder in einem Kundenprojekt erfahren. Ich
werde eventuell später dazu mal was bekannt machen, sobald das in
trockenen Tüchern ist. Nur soviel: Es handelt sich um einen öffentlichen
Auftraggeber, der vor seinem Entscheidern (also das Ministerium) mit den
Vorzügen einer freien und quelloffenen Implementierung argumentiert hat.
Diesem 'Endanwender' ist es *enorm* wichtig, dass er beliebig über den
Quellcode verfügen kann, auch wenn er selbst nicht in der Lage ist ihn
zu schreiben ...

Gruß
Robert

[0] - http://www.openusability.org/

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