[Fwd: [Berlin] Website für freies Lizenzieren von Nicht-Software Werken]

Christian Bertram cb at christian-bertram.de
Sa Mär 15 17:32:06 UTC 2008


Robert Schuster schrieb:
  > Dazu sage ich: Jeder kann sein Zeug so lizenzieren wie es ihr beliebt.
  > Aber wenn zB. Modifikation ausgeschlossen ist, dann sollte das ganze
  > nicht unter dem Banner freies Wissen/Kultur laufen.

Schließt man damit nicht zu viel aus? Was für freie Software gilt, muss
nicht notwendigerweise auch für freies Wissen in Form von Texten gelten.
Nicht immer führt gemeinsames arbeiten an Texten zu so guten Ergebnissen
wie meistens bei Wikipedia. Manchmal gilt doch auch der alte Spruch:
"Viele Köche verderben den Brei".

Was spricht denn gegen die folgende Auffassung:
"Ich veröffentliche hier einen Text, den ich gründlich durchdacht habe. 
Ich möchte nicht, dass er verändert wird, denn dann hätte ich Angst,
dass  er nicht mehr das aussagt oder bewirkt, was ich möchte. Dann würde
ich auch nicht mehr wollen, dass mein Name als Urheber damit verknüpft
wird. Das Recht "by" (Namensnennung) würde so für mich wertlos."

Zusammenarbeit und Wettbewerb schließen sich nicht gegenseitig aus.
Zusammenarbeit muss nicht immer Konsens heißen: gemeinsam einen Text
erstellen. Zusammenarbeit kann auch heißen: Du schreibst Deinen Text und
ich stelle meinen "dagegen" (oder, freundlicher: "daneben"). Beide Texte
   und deren Aussagen und Argumente stehen im Wettbewerb zueinander. So
kann eine Diskussion entstehen. Setzt eine Diskussion nicht voraus, dass
die unterschiedlichen Positionen klar und unverfälscht identifizierbar
sind? Sollen Diskussionen vom freien Wissen ausgeschlossen werden?

Ist nicht allein durch das Recht, einen Text frei zu verteilen,
verbunden mit dem Recht des Zitierens sowie der Möglichkeit auf
beliebige Textstellen zu verweisen, jede Freiheit garantiert, die für
eine inhaltliche Auseinandersetzung benötigt wird?

Viele Grüße -
Christian








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