Refund, OEM und Co.

Michael Voigt michael.c.m.voigt at gmx.de
Do Jan 31 00:27:43 UTC 2008


Liebe Liste,

nochmal zum Thema Refund: Gute Neuigkeiten! Heute sind 30€ für die Rückgabe 
der mitgelieferten Windowslizenz meines neugekauften Thinkpads eingetrudelt. 
Die Information wie es geht fand ich im Heise-Forum: 
http://tiny.cc/LenovoRefund. Allerdings wusste man bei mir auch schon gleich 
beim ersten Anruf der Hotline Bescheid (scheint sich rumgesprochen zu 
haben :) und schickte mir ein Formular (siehe Anhang), das ich ausgefüllt und 
abgeschickt habe und voilà: eine verkaufte Windowslizenz weniger. 

Um es klarzustellen: Es geht hier nicht um Neid! Ich bin zwar kein Fan des 
proprietären Lizenzmodells, aber schließlich bin ich ja tolerant und die, die 
dieses Lizenzmodell bevorzugen, sollen gerne dafür bezahlen und die Firma 
soll auch gerne ihr Geld erhalten. Aber ich will doch um Himmels Willen 
nicht, dass eine Firma in Redmond an mir und vielen anderen sich eine goldene 
Nase (http://www.heise.de/newsticker/meldung/102425/) für eine Software 
verdient, die ich und viele andere gar nicht verwenden (zumal ich auch noch 
eine gültige XP-Lizenz von meinem alten Notebook habe).

Folgende Schritte in Richtung (mehr!) vorinstallierter freier Software auf dem 
Desktop halte ich für sinnvoll:

	1. Windowslizenz verkaufen, falls wirklich gar nichts anderes mehr geht. 
	Denn wer sich Windows kaufen will, der tut das auch; dann lieber 
	weiterverkauft, als eine weitere Lizenz neu bei MS erworben. Was
	OEM-Versionen anbelangt, scheint mir folgendes Urteil von Bedeutung zu sein:
	
		http://www.jurpc.de/rechtspr/20000220.htm

	Wenn sich die Rechtslage nach den zwei Urheberrechtskörben unserer lieben 
	Vorratsdaten- und Software-Patent-Zypries nicht geändert hat und mich mein
	laienhaftes juristisches Verständnis nicht täuscht, heißt das: Wenn die 
	Lizenz sagt, du darfst die Software nicht weiterverkaufen, ist diese Klausel 
	in Deutschland ungültig und du darfst es doch.
	
	2. Refund. Ein Schritt weiter und schon besser. Ziel ist hierbei, die 
	Hersteller zur Schritt 3 zu ermutigen.

	3. Computer (besonders auch gute Notebooks!) ohne OS.

	4. Das Ziel: Preinstalled GNU as an option :)

Ich finde, wir sollten hier mit der FSFE _unbedingt_ mehr tun! Wie wärs denn 
mit einer Initiative ala "Get half of your money back and donate the other 
half to freedom" oder so? Vielleicht könnte die FSFE ja auch juristische 
Hilfe für Präzedenzfälle beim Einklagen des Refunds anbieten unter der 
Bedingung, dass man das Geld dann an die FSFE spendet :). 

Solche Klagen gab es, zumindest in anderen Ländern - durchaus mit Erfolg, ja 
immer wieder: http://www.golem.de/0709/54970.html.

Soviel zu meinem heutigen Pamphlet ;). Sorry für den langen Text, aber ich bin 
echt der Meinung, dass es hier eine "Front" gibt, an der man effektiv für 
freie Software kämpfen kann. Aber vielleicht tun der OLPC, EeePC, DELL und 
Lenovo ja auch schon das ihrige?

Grüße
Michael
-- 
Today is Sweetmorn, the 31st day of Chaos in the YOLD 3174
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