Wasserzeichen statt DRM?

Hannes Hauswedell hannes at fsfe.org
Do Nov 29 10:56:46 UTC 2007


Am Donnerstag 29 November 2007 00:01:54 schrieb Robert Schuster:
> Hi.
>
> > Und warum ist P2P schlecht(er)?
> > Ich kann da nur die Rede von RMS in Göteburg empfehlen, da betont
> > er folgendes (das ist kein Zitat, sondern frei
> > übersetzt/interpretiert): Wenn du vor der Wahl stehst den "Vertrag"
> > mit dem Rechteinhaber einzuhalten und einem Mitglied deiner
> > Gemeinschaft/Gesellschaft den Zugang zu Informationen/Daten (in dem
> > konkreten Fall der Rede geht es um Software) zu verweigern oder den
> > Vertrag mit jemand zu brechen, dessen Bedingungen nur existieren um
> > deine Freiheit zu beschneiden und einem Mitglied deiner
> > Gemeinsacht/Gesellschaft zu helfen, dann ist letzteres immer das
> > geringere Übel.
>
> RMS unterschiedet IMHO zwischen Werken technischer (Software) und
> kultureller  Natur (Musik, Buch, Film, eigentlich auch
> Computerspiele).

Ja das stimmt, das würde ich auch tun. Zum Beispiel höre ich auch Musik, 
deren Urheber mir die Musik nicht unter einer freien Lizenz überlassen 
hat. 

> Erstere sollten aus den bekannten Gründen frei sein. Bei den
> kulturellen Sachen siehts schon anders aus und soweit ich weiß hat
> sich selbst Richard da nicht festgelegt.

Das glaube ich nicht.  Lies dir doch bitte mal folgende Reden durch 
(besonders die erste) [1] und [2].Der erste Text klärt sehr genau über 
die Geschichte des Urheberrechts auf und verdeutlicht den Einfluss 
großer Konzerne auf die heutige Gesetzgebung.
Dort steht ganz am Anfang:
"But for other kinds of information, you can raise the issue because any 
kind of information that can be stored on a computer, conceivably, can 
be copied and modified. So the ethical issues of free software, the 
issues of a user's right to copy and modify software, are the same as 
such questions for other kinds of published information."
Später dann:
"The third category of works is aesthetic or entertaining works [...] 
for these works, the issue of modification is a very difficult one"
Dass man das Recht haben sollte, die Inhalte unverändert weiterzugeben 
zweifelt er aber nirgendwo an. Er schlägt dort auch andere 
Vergütungssysteme für Urheber vor und macht deutlich warum das 
Urheberrecht eigentlich nicht für die Urheber sondern für die 
Verwertungsindustrie genutzt wird.
Daraus folgere ich, dass (gerade) wenn  wir Sympathie mit den Urhebern 
haben, wir dieses System ablehnen sollten.
-- 
Solidarische Grüße
Hannes

[1] http://www.gnu.org/philosophy/copyright-and-globalization.html
[2] http://www.gnu.org/philosophy/copyright-versus-community.html





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