Vernetzen mit der "globalisierungskritischen Weltbewegung" (war: G8 Gipfel - Orga FSFE 2)

PILCH Hartmut phm at a2e.de
Fr Jun 22 14:07:59 UTC 2007


> Die thematische Begrenzung ist für uns recht wichtig, weil wir den
> globalisierungskritischen Gruppen genauso Freie Software erklären und
> nahebringen werden, wie neoliberalen oder konservativen Gruppen.  In
> Deutschland bedeutet das beispielsweise allen demokratischen Parteien.  Wir
> können das nur seriös machen, indem wir uns hier nicht auf eine Seite
> schlagen. Bezüglich G8 würde das bedeuten, wir würden es am liebsten den
> Leuten ausserhalb und innerhalb des Zauns erklären und wir werden uns auch
> so benehmen, dass wir durchaus akzeptiert werden können und nicht
> vereinnahmt werden.

Ich glaube, das ist überzeugend erklärt.

Bezüglich G8 würde ich persönlich noch weiter gehen und sagen: wer sich von
einer Parole wie "Blockiert den Gipfel, Make Capitalism History!" angesprochen
fühlt und zur Demo geht, disqualifiziert sich damit als politischer Akteur.
S. dazu auch

  http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,486343,00.html
  Reinhard Mohr im Spiegel: Biedermänner und Brandstrifter -- Wie politische
  Naivität den Gewalttätern hilft

  Viel zu wenig hat man sich offenbar klar gemacht, dass es eine
  Grundsatzentscheidung zu treffen gilt: Will man den Gipfel, das alljährliche
  Treffen der wichtigsten Wirtschaftsnationen samt Russland, militant
  bekämpfen, verhindern, blockieren - oder will man "nur" protestieren und
  womöglich politische Forderungen an Bush & Co. stellen. Beides zusammen
  schließt sich logisch aus.

Dass in unserem Staat viel faul ist und sich diese Fäulnis auch im Umgang mit
den Demonstranten in Heiligendamm offenbart hat, ändert nichts daran, dass
diese Demonstranten einer selbstgerechten, gewaltfördernden politischen
Rhetorik gefolgt sind, die sie als eine Art pubertäre Flegel ausweist.  Wir
müssen gewisse gutbürgerliche Umgangsformen hochhalten.  Ob unsere Situation
in Richtung Weimar degeneriert oder nicht, hängt von den Ansprüchen ab, die
wir an uns stellen.

-- 
Hartmut Pilch				http://a2e.de/phm





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