Die grassroots-Gegner

Frank Heckenbach frank at g-n-u.de
Di Jan 17 20:24:53 UTC 2006


Thomas Linden schrieb:

> > besser er bleibt beim proprietären Modell. Obwohl ich darin wenig
> > Zukunft sehe, da es gegenüber dem Free Software Modell auf langer Sicht
> > nicht konkurrenzfähig ist.
> 
> Tatsächlich würde es gar keine "Freie Software" geben, wenn es dieses
> "proprietäre" Prinzip nicht gäbe. Es würde gar keine PCs geben, auf
> denen man sie hätte erstellen können.

Diese Behauptung verkennt, wie leider auch vieles in dem
ursprünglich genannten Artikel, wieder mal historische Tatsachen.
Nicht nur, dass ursprünglich alle Software frei war, bevor
proprietäre Software eingeführt wurde und lange bevor es PCs gab,
auch die erste bewusst "Freie Software" genannte wurde von RMS nicht
auf PCs entwickelt. So weit ich weiß, haben PCs für die
FS-Entwicklung keine große Rolle gespielt, bis Linux kam, also
immerhin ein knappes Jahrzehnt, und in der Zeit waren ja fast alle
Komponenten einer Betriebssystemumgebung bis auf den Kern schon
geschrieben worden.

Dieses Argument, auch in ähnlichen Formen (bis hin zu der absurden
Behauptung, ohne MS-Windows würde es das Internet nicht geben), lese
ich in letzter Zeit öfter, aber ich denke, das beruht auf einer
recht eingeschränkten, nämlich nur auf PCs und Dos/Windows
beschränkten, Sicht der Computergeschichte.

Und auch die Behauptung, dass es ohne proprietäre Software keine PCs
geben würde, wäre zu belegen, ich bezweifle das. Die Hersteller von
PCs haben ja gerade nicht (oder nur wenig) an der proprietären
Software, die darauf lief, verdient (für IBM vermutlich das
schlechteste Geschäft ihrer Geschichte, die Gewinne am OS MS zu
überlassen).

Frank

-- 
Frank Heckenbach, frank at g-n-u.de
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