Offene Formate; "jede nächste Version" Klausel

Joachim Jakobs jj at office.fsfeurope.org
Fr Nov 25 01:26:54 UTC 2005


soweit mir bekannt, ist wohl das MS-XML proprietär. Ich bin mir also nicht 
sicher, ob es irgendeinen Sinn macht ein "Freies" MS Dateiformat auf einem 
proprietären XML aufzusetzen. Trotzdem wollte ich gerne fragen, ob und in 
welchem Zusammenhang diese Ankündigung zur Debatte dieses Threads steht...

Joachim


http://www.golem.de/0511/41769.html

Microsoft will Office-Dateiformate zum ISO-Standard machen
"Office Open XML" soll zunächst von der ECMA standardisiert werden

Microsoft will seine Office-Dateiformate öffnen und zu einem internationalen 
Standard machen. Dazu soll Microsofts Dateiformat "Office Open XML" der 
Standardisierungsorganisation ECMA übergeben und später bei der ISO 
eingereicht werden. Unterstützt wird Microsoft dabei unter anderem von Apple, 
Intel und Toshiba.
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Darüber hinaus will Microsoft Werkzeuge zur Verfügung stellen, um alte 
Office-Dokumente auf das neue XML-basierte Format zu überführen.

Mit der Offenlegung der Dateiformate will Microsoft seinen Kunden die 
Gewissheit verschaffen, dass ihre Dokumente auch auf lange Sicht verarbeitet 
werden können. Ein Argument, das auch der US-Bundesstaat Massachusetts nutzt, 
um seinen Umstieg auf das von Sun initiierte OpenDocument-Format der OASIS zu 
begründen.

Künftig sollen Office-Nutzer zwischen Werkzeugen verschiedener Hersteller 
wählen können, um ihre Dateien in Microsofts Office-Format verarbeiten zu 
können. Dazu sollen im Rahmen eines technischen Komitees der ECMA die 
Open-XML-Formate für Word, Excel und PowerPoint, wie sie in Office 12 zum 
Einsatz kommen werden, standardisiert und vollständig dokumentiert werden.

Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe soll die ECMA anschließend der 
"International Organization for Standardization" (ISO) vorlegen. Dort liegt 
derzeit schon das OpenDocument-Format zur Verabschiedung vor, das im Rahmen 
der OASIS entwickelt wurde und das unter anderem in OpenOffice-org, 
StarOffice, KOffice, Gnumeric und TextMaker unterstützt wird.

Microsoft ist zwar selbst Mitglied der OASIS, hat sich aber an der Entwicklung 
von OpenDocument, das auf dem XML-Format von OpenOffice.org basiert, nicht 
beteiligt und später darauf verwiesen, das Format sei ungeeignet, da es nicht 
die Funktionen der eigenen Software abbilde. Das eigene Format sieht 
Microsoft vor allem auf Grund seiner hohen Verbreitung als guten 
Ausgangspunkt für einen internationalen Standard.

Für Microsoft haben die Office-Dateiformate zentrale Bedeutung, ist die 
Microsoft Office Suite doch die größte "Cash-Cow" für das Unternehmen. Ein 
Wechsel zu Office-Produkten anderer Hersteller ist gerade bei komplexen 
Dokumenten und Makros auch auf Grund der nicht dokumentierten Formate alles 
andere als trivial. Dass Microsoft seine Formate nun aber doch öffnet, darf 
man wohl dem Druck zuschreiben, den OpenOffice.org ausübt und der sich nicht 
zuletzt in Entscheidungen wie der des Bundesstaates Massachusetts 
widerspiegelt. (ji)
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