[welt.de] Free Software Foundation warnt vor Abhängigkeit von Computer-Programmen
Christian Selig
christian.selig at bnv-bamberg.de
Mi Mär 17 14:37:33 UTC 2004
Guten Tag liebe Mitstreiter,
die Bemühungen, Freie Software sichtbarer in der nicht-technischen
Öffentlichkeit darzustellen, zeigen die ersten Erfolge: "DIE WELT"
veröffentlicht Positionen der Free Software Foundation bezüglich der
Abhängigkeit eines Staates und seiner Einrichtungen von proprietärer Software.
Im Folgenden der Artikel.
Grüße,
Christian Selig
Ehrenamtlicher Mitarbeiter der FSF Europe
[ http://www.welt.de/data/2004/03/17/252497.html ]
Mittwoch, 17. März 2004 Berlin, 12:03 Uhr DIE WELT.de
Free Software Foundation warnt vor Abhängigkeit von Computer-Programmen
Elektronische Verwaltungsabläufe und schon gar nicht Wahlen dürfen nicht
durch Software-Unternehmen kontrolliert werden
Hamburg - Der Präsident der Free Software Foundation Europe, Georg
Greve, warnt angesicht der fortschreitenden Digitalisierung in
Unternehmen und Politik vor einer Abhängigkeit von einzelnen
Computeranwendungen. Zurzeit bestehe die Möglichkeit, dass sich so
genannte proprietäre Software, also Programme, deren Quellcode durch
den Hersteller geschützt ist, im E-Government durchsetzt, sagte Greve.
Daraus ergebe sich die Gefahr, dass elektronische Verwaltungsabläufe
und irgendwann möglicherweise auch Wahlen nicht mehr durch
demokratisch legitimierte Vertreter, sondern durch ein
Software-Unternehmen kontrolliert würden.
Diese Abhängigkeiten gebe es heute bereits im Kleinen, wenn ein Nutzer
nach einigen Jahren nicht mehr auf seine Dokumente zugreifen kann,
weil sich die Programm-Version und damit das Dateiformat geändert hat,
sagte Greve weiter. Mit der zunehmenden Digitalisierung von
Arbeitsabläufen nehme die Abhängigkeit von den verwendeten Programmen
zu. Würden sie von einem Hersteller kontrolliert, sei das Unternehmen
oder auch die Regierung auf das Wohlwollen seines Lieferanten
angewiesen.
Im Unterschied dazu gewähre freie Software dem Anwender die Kontrolle
über seine Programme, sagte Greve. Selbst wenn ein Dienstleister
ausfalle, könne ein anderer einspringen, weil der Quellcode freier
Software für jeden offen einsehbar ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt
sei die Sicherheit, sagte Greve weiter. Zwar sei freie Software nicht
automatisch sicherer als proprietäre Lösungen. Doch sie könne sicher
gemacht werden, weil der Quellcode offen liegt. WELT.de/ddp
Artikel erschienen am 17. März 2004
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