Entscheidung =?iso-8859-15?q?=FCber?=IT-Infrastruktur in =?iso-8859-15?q?M=FCnchen_f=FCr?=Microsoft?
Georg C. F. Greve
greve at fsfeurope.org
Mo Mai 19 13:21:26 UTC 2003
Hi Leute,
wie mir gerade gesteckt wurde, gibt es auf der unten angehängten Seite
einen Bericht darüber, daß Microsoft es scheinbar mit finanziellen
Zuwendungen geschafft hat, eine Entscheidung zugunsten einer 100%igen
Microsoft-Lösung für die Stadt München zum wahrscheinlichsten Resultat
zu machen.
Es wäre sehr schade, wenn die Entscheidung tatsächlich so kurzsichtig
ausfiele.
Gruß,
Georg
-------------- nächster Teil --------------
[ http://www.linux-muenchen.de/studie.html ]
Beschlußvorlage jetzt für Microsoft
180-Grad-Wende in der Empfehlung an den Münchener Stadtrat
Die Würfel scheinen gefallen. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu
vernehmen ist,
plädiert die Beschlußvorlage des Amt für Informations- und
Datenverarbeitung für
eine reine Microsoft Lösung. Über die Beschlußvorlage soll in der
Vollversammlung
des Münchner Stadtrates am 28. Mai 2003 abgestimmt werden.
Daß sich die Zeichen so dramatisch geändert haben, erklärt sich aus
einem
Ergänzungsbericht der Unilog Integrata Unternehmensberatung GmbH.
Unter
dem Punkt "Weiteres Vorgehen" wird dort festgestellt, es sei
Microsoft gelungen,
"die Empfehlung für die zukünftige Client-Configuration zu 'drehen'
"([2], S.29).
Auf 29 Seiten wird die zur ersten Studie völlig konträre Empfehlung
wie folgt begründet:
In zwei Informationstagen und zwei Workshoptagen zum Thema "Migration"
und
"Schulprojekt" konkretisierte Microsoft die bereits durch CEO Steve
Ballmer an-
gekündigten neuen Bedingungen für die Landeshauptstadt. Ende April
legte Microsoft
ein neues "Gesamtangebot für die Landeshauptstadt München" vor ([2],
S.3). Unter
Berücksichtigung dieses Angebotes und der neuen Konzern-Verträge des
Bundes-
ministerium des Inneren ergeben sich laut Unidata wichtige
Veränderungen, die haupt-
sächlich die Möglichkeiten betreffen, durch flexiblere Lizenzmodelle
gestaffelt umzu-
steigen und Rabatte im Office-Bereich in Betracht zu ziehen. Zudem
wird betont, daß
Microsoft in Absichtserklärungen seinen Willen zur engeren
Zusammenarbeit mit
dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowohl
in Sicherheits-
fragen wie auch in Fragen offener Standards bekundet hat.
Als potentieller Vorteil wird gewertet, daß das bislang nicht
berücksichtigte Office 2003
in naher Zukunft erscheinen wird und sich so Verbesserungen in der
Nutzung von funktionalen
Neuerungen (XML) und der längeren Nutzungsdauer - Unterstüzung durch
Microsoft
bis 2010 - ergeben können. Gegen eine einmalige Zahlung von Euro
250.000 sei Microsoft
zudem bereit, die Produktunterstützung für Windows XP bis Dezember
2009 zu verlängern.
Innerhalb von fünf Jahren ab der Entscheidung ist deshalb von Kosten
einer Folgemigration
nicht auszugehen.
Ebenfalls neu wird der Einsatz des neuen Microsoft Produktes "Virtual
PC" bewertet. Aus
der "harten Migration" kann so eine "weiche Migration" werden, Die
Kosten für "Virtual PC"-
Lizenzen werden zwischen Euro 300.000 und Euro 810.000 beziffert. Im
Gesamten ist aber
mit einer Kostensenkung durch Emulation alter Umgebungen zu rechnen.
Unter dem Punkt "Individuell veränderte Rahmenbedingungen für die LHM"
([2], S.9) unter-
scheidet die Ergänzung zur Studie in "Unterstützung des
Migrationsprojektes" ([2], S.10) und
die "Unterstützung des Schulprojektes"([2], S.10).
Im ersten Punkt wird herausgestellt, dass Microsoft Unterstützung
durch kostenlose Leistungen
im Bereich Sicherheitsfixes für NT, Support für die Migrationsphase
und Einführungsunterstützung
gewähren möchte. Vergünstigungen werden im Bereich CBTs und
Lizensierung angeboten.
Unter Einbeziehung dieser Punkte werden laut Studie umfangreich
haushaltswirksame Kosten
eingespart. Gegenüber der Client Studie vom 23.01.2003 (Euro 34,18
Mio) wird die Microsoft-
Lösung nun mit Euro 29,3 Mio beziffert ([2], S.26).
Die neuen Rahmenbedingungen Linux/OSS werden dagegen mit keinem Euro
eingepreist. Das
von Seiten der SuSE Linux AG gemachte "Angebot" wird nicht monetär
bewertet. Diese hatte
eine Kooperation mit der TU München, Abschluß eines
Maintenance-Vertrages, kostenfreie
Arbeitsprofile, kostenfreie SuSE-Distribution für alle Mitarbeiter der
Landeshauptstadt, Schulungs-
unterlagen und die Bereitstellung einer PC-Emulation als Ersatz für
VMware angeboten. Die
Linux/OSS/VM Lösung wird damit weiterhin mit Euro 35,94 Mio
veranschlagt. In der Punkte-
wertung bleibt Linux/OSS/VM mit 6.027 von 10.000 möglichen Punkten
weiterhin vor XP/XP
mit 5.413 Punkten.
Analog zur Unterstützung des Schulprojektes durch Microsoft bietet
SuSE kostenlose Produkte
im Wert von Euro 1 Mio. Zusätzlich bietet SuSE Fachliteratur für die
Bibliotheken der Stadt im
Wert von Euro 0,4 Mio an. Besondere Erwähnung findet, daß "Microsoft
das Angebot für das
Schulprojekt zum Bestandteil des Gesamtangebotes gemacht hat" ([2],
S.10), grundsätzlich
würden aber die von Microsoft gemachten zentralen Zusagen "auch dann
gelten, wenn im
Verwaltungsbereich eine Entscheidung gegen Microsoft getroffen wird"
([2], S.15).
Quellen:
[1] Unilog Integrata, Client Studie der Landeshauptstadt München:
Entscheidungsvorlage V.1.11 vom 23.01.2003
[2] Unilog Integrata, Client Studie der Landeshauptstadt München:
Ergänzungen zum Abschlussbericht V 01.01 vom 06.05.2003
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