heise online: Studie: Open-Source-Einsatz rechtlich unsicher

Christian Selig christian.selig at bnv-bamberg.de
Mi Jul 2 14:55:54 UTC 2003


Hi,

Rate mal, wer Chef des VSI ist? Rudolf Gallist, 9 Jahre lang Geschäftsführer 
von Microsoft Deutschland. 

Im VSI sind alle großen Proprietären organisiert, von A wie Autodesk über M 
wie Microsoft bis S wie Siemens. Die apokalyptischen Reiter der freien 
Information sozusagen.

Die Studie ist von entsprechenden Kreisen in Auftrag gegeben worden, 
wahrscheinlich direkt aus Unterschleißheim über den VSI als Mittelsmann 
finanziert und mit einem Schulterklopfen und "Du weißt, was rauskommen muss" 
für den Herrn Professor.

Was die FSFE machen sollte? Meine Meinung: Ruhe bewahren, es gab schon 
genügend FS-feindliche Studien mit klaren Zielen. Gegen diese 
gähnlangweilige, wenn auch hochbezahlte Pöbelei, die man mit einer 
entsprechend finanzierten Gegenstudie widerlegen könnte, kann man ganz 
sachlich argumentieren. Ausserdem gibt es Veröffentlichungen zum Thema 
"Rechtssicherheit der GPL" vom ifross, und ich halte die Leute dort für 
sachlicher als jemanden, der von einem Interessenverband bezahlt wird.

Im Prinzip kannst Du auch zu einer Marktfrau gehen und Dir von ihr das 
Gepöbel über den Nachbarstand anhören -- ohne das ganze Juristengeschwafel 
vorneweg und mit Sicherheit besser argumentiert.
Das Problem ist: Viele Unternehmen werden von BWLern und Juristen geführt, 
also Leute, die von der Realität der Softwareentwicklung und -lizenzierung 
idR keine Ahnung haben. Die kann man mit so einer Arbeit problemfrei davon 
überzeugen, dass Freie Software ja schon fast illegal ist (überspitzt 
formuliert).

Gibt es eigentlich ein Synonym für "spin doctors" im Deutschen? Im Englischen 
sind das die Faktenverdreher, Datenfälscher und vorgeschickte Lügner in 
Politik und Wirtschaft. Fällt mir nur gerade so ein.

Grüße,
  Christian

On Mittwoch, 2. Juli 2003 12:15, Benni wrote:
> [FUD vom VSI]





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