Stop1984 Datenschutz
Max Moritz Sievers
max.moritz.sievers at gmx.de
Mo Jun 10 01:06:21 UTC 2002
On Tuesday 21 May 2002 11:58, Bernhard Reiter wrote:
> Vielleicht interessiert folgendes auch:
>
> http://stop1984.com/index2.php?text=letter.txt
>
> Ein offener Brief an Präsident des Europa-Parlaments.
> Er fodert dazu auf Verbindungsdaten von Telekommunikation nicht
> dauerhaft und regelmäßig zu speichern.
Diese Aktion hatte nicht ihre gewünschte Wirkung. Nun will man auf
nationaler Ebene weitermachen:
http://stop1984.com/index2.php?text=letter.txt
Die interessanten Details der Europol 'Wunschliste' als Auszug aus dem
http://www.radicalparty.org/europol/europol.pdf Dokument, das von Marco
Cappato aufgedeckt wurde (von der radicalparty.org Website oder diesem
Mirror: http://pullmoll.de/europol.pdf ).
Liste der minimal und optional zu speichernden Daten, die von den Service
Providern und Telekommunikationsunternehmen angelegt werden sollen:
http://www.stop1984.com/print.php?text=letter_retained_data.txt
Offener Brief an alle Abgeordneten nationaler Parlamente in der
Europäischen Union
Deadline: July, 1st 2002, 00:00 CEST
Das EU-Parlament hat entschieden, entgegen der zentralen Aussage der
Direktive zum Datenschutz und den Empfehlungen des Ausschusses für
Bürgerrechte im EU-Parlament: ja zur Datenspeicherung auf Vorrat und ohne
direkten Verdacht.
Die Mitgliedsstaaten sind dadurch ermächtigt, auf nationaler Basis Gesetze
zur verpflichtenden Speicherung von digitalen Verkehrsdaten unter
beliebiger Missachtung der Datenschutzdirektive zu erlassen.
Aus diesem Grund wenden wir uns mit diesem offenen Brief an alle Mitglieder
nationaler Parlamente sowie an die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten.
Wenn schon das EU-Parlament mehrheitlich den Geist seiner eigenen Direktive
zum Datenschutz nicht respektiert, so erwarten wir von Parlamentariern und
Regierungen der EU-Mitglieder hier als notwendiges Korrektiv zu wirken.
Zu personenbezogenen Meta-Datensätzen "verdichtete" Verkehrs- oder
Verbindungsdaten spiegeln unser gesamtes Kommunikationsverhalten wider,
unsere Interessen, Reisegewohnheiten, sexuelle Orientierung und geben
jederzeit Aufschluss über unseren momentanen Aufenthalt.
Kein Staat hat ein Recht darauf, so intime Daten über seine Bürger auf
Vorrat und ohne konkreten Verdacht zu speichern - mit dem einzigem Argument
eventuell erleichterter Strafverfolgung.
Wir fordern, dass eine Speicherung solcher Daten für Strafverfolger nur auf
Grund richterlicher Anordnung oder durch entsprechende Behörden im Zuge
einer Einzelfallentscheidung zur Anwendung kommen darf. Sie darf auch nur
in angemessenem Umfang sowie zeitlich begrenzt stattfinden und muss in
Übereinstimmung mit der Europakonvention der Menschenrechte, der
Europäischen Charta der Grundrechte und den Entscheidungen des Europäischen
Gerichtshofes erfolgen.
Wenn im Streben nach Sicherheit fundamentale demokratische Rechte geopfert
werden, stirbt auch die Freiheit.
Das systematische und präventive Speichern aller elektronischen
Kommunikationsdaten bedeutet das Ende grundlegender Rechte: Das Recht auf
Privatsphäre, die Meinungsfreiheit und die Unschuldsvermutung.
Die Unterzeichner forden Parlamentarier und Regierungen auf, Ihre Aufgabe
als Stellvertreter Ihrer Bürger zu erfüllen.
Bewerten Sie das Wohl und die Freiheit des Einzelnen höher als eine bloß
hypothetische Arbeitserleichterung für Ermittlungsbehörden!
Hochachtungsvoll
[UNTERZEICHNER]
Wie wäre es wenn die fsf-e auf ihrer Homepage auf diese Aktion linken würde?
/Max Moritz Sievers
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