Bankkontenmodell

Ralf Mühlberger 1079-996 at online.de
Sa Sep 1 16:07:44 UTC 2001


Hallo,
> Hallo Ralf & alle,
> 
> > Ralf Mühlberger schrieb
> > Eigentlich sind die ganzen Modelle die da angesprochen worden
> > sind doch Kokkolores. Es gibt doch soviele Anhänger für freie
> > Software, also warum kann man dann nicht einen großen Verein
> > oder eine große Stiftung gründen - eine Menge seriöser Leute dafür
> > gewinnen und mit den Mitgliedsbeiträgen / Spenden die Entwicklung
> > von Programmen aller Art fördern.
> > 
> > Also eine Art Förderverein für Freie Software e.V / Stiftung oder
> > sowas.
> sowas existiert doch in Form der diversen Aktivitäten, die im Rahmen dieser
> Diskussion schon genannt wurden (gplfarm, street-performer,
> software-carpenter,...).

Eben nicht eine explizite Stiftung freie Software existiert nicht - sieh 
dir z.B. Gplfarm an, das ist ein schwachsinniges Modell, dass 
wirklich nur in Ländern wie Venezuela erdacht werden kann und 
dann auch noch funktioniert - oder der street-performer-schmarrn, 
da verkauft ein einzelner "seine" Produkte nach Gut-Dünken, aber 
nicht nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten....

So eine Stiftung freie Software / free software foundation, die 
weltweit profimäßig Spenden sammelt und Projekte auflegt - ähnlich 
wie amnesty international oder so - sowas fehlt.

> > Vielleicht entwickelt sich das ganz toll und weltweit (weil freie
> > Software wird nicht nur lokal entwickelt wird ) kann die Stiftung
> > Projekte und Programme auflegen, die immer neue Software
> > hervorbringt. Und auch Leute anstellen für feste Gehälter etc. - eben
> > wie eine richtige NGO.
> Also eine Non-Government-Organisation auf Stiftungsbasis, die genauso
> monopolistisch wie MS eine Art Parallel-Moloch wird? 

Genau ein paralleler Moloch nur auf der Basis von freier Software. 
Es geht ja schlußendlich darum eine vorherschende Marktstellung 
zu killen und nicht so sehr darum kein Moloch zu sein.

Ob das einen Deut besser wäre als ein Kommerz-Monopol wage ich zu bezweifeln. Eher im
> Gegenteil: Wenn ich mir eine große gemeinnützige NGO vorstelle, in der
> lauter gut-meinende Leute sich gegenseitig kontrollieren und uns ab und an
> aus eigener Herrlichkeit die tollsten Ergebnisse präsentieren und
> lamentieren, daß sie ständig zuwenig Geld haben, weil ja noch gewaltige
> Horden von noch-nicht-angestellten gutmeinenden Leuten vor der Tür stehen,
> die auch noch alle auf anderer Leute Kosten das machen wollen, was sie immer
> schon machen wollten...?!?!

Das läßt sich doch kanalisieren über Bundes - Landes und 
Ortsvereine ( änhnlich wie Parteien strukturiert sind) - an den 
entscheider Tischen stitzen immer nur unter 25 Leute, damit auch 
entschieden wird. Ähnlich wie in der Politik halt.
Und das rumgelamentieren hat natülich auch seinen Platz aber nur 
im Ortsverein freie Software Altenessen Süd oder so....

 
> Wenn ich mir existierende NGO's oder gemeinnützige Aktivitäten ansehe, dann
> schließe ich daraus ganz persönlich (das kannst Du gern völlig anders
> sehen!), daß mir dabei
> 
> a) die Eigendynamik fehlt,

Kommt immer auf die größe des Ziels an, das anvisiert wird. Wenn 
man ein kleines Ziel anvisiert, dann kann man das auch alleine 
erreichen. Aber das von dir anvisierte Ziel scheint doch etwas 
größer zu sein - oder irre ich mich da??

> b) eine objektive Rückkopplung fehlt, in die die Aktiven eingebunden sind

Das glaube ich nicht - frag mal die Typen, die in NGOs arbeiten, ob 
die eine Rückkopplung haben oder nicht ??


> und
> c) daß ich die zentrale Lenkung nicht mag.

Zentrale Groß-Ziele brauchen zentrale Lenkungen !!

> 
> Deshalb der Versuch, etwas ähnliches zu starten, das diese Nachteile nicht
> hat.

Das waren jetzt aber keine Nachteile. Ich glaube ein Nachteil 
bestünde darin eine Organisation so zu  bauen, dass jederzeit auch 
für Pakistan - Burma und Obervolta Platz ist...National anzufangen 
und global aufzuhören....eben kein Geld (in der Organisation) zu 
verdienen sondern ehrenamtlich tätig zu sein....usw.


Ich glaube was du im Auge hast ist das eigene Süppchen, das jeder 
noch so  schräge "Heimprogrammierer" kocht auch noch durch 
einen Talersegen abzukochen und gesellschaftsfähig zu machen. 
Das kann nicht funktionieren. Es kann nur im Rahmen einer 
Organisation funktionieren, die so groß, loyal und angesehen ist, 
dass man wenn man an Software denkt nicht an ihr vorbei kann - 
ähnlich wie eben Micosoft, Computer Associates, SAS Institute etc. 
pp. - nur dass das Wirtschaftsunternehmen sind und die foundation 
kein Wirtschaftsunternehmen sein darf und somit alle Subjekte, die 
an der foundatiion teilnehmen oder teilhaben keine 
wirschaftssubjetke sein dürfen - für die Teilhabe / Teilnahme an der 
foundation.

Mir ist auch eingefallen, dass es so eine foundation schon gibt, die 
heißt fcci oder so ähnlich - ich weiss nicht genau was die machen, 
aber die gibt es jedenfalls schon.


Das war das Wort zum Sonntag - ich verabschiede mich nun für ca. 
3 Wochen aus der Diskussion - Urlaub.


Ralf







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