Bankkontenmodell

Ronny Buchmann rbla at gmx.de
So Sep 2 08:02:53 UTC 2001


* Reinhard Wiesemann <r.wiesemann at villa-vogelsang.de> [2001-09-01 11:52] schrieb:
> Hallo Ralf & alle,
> 
> > Aber die Möglichkeiten und auch Gefahren von Ideen-Klau bis zu
> > Quelltext-Übernahme ist natürlich extrem groß, wenn das Projekt von
> > allgemeinerem Intresse und entsprechend großem potentiellem Kundenkreis
> > ist.
> das sehe ich auch so.
> 
> > 
> > Der Witz beim Job als freier Software-Entwickler ist eben nun mal,
> > das man seine Arbeit evtl. auch mehrfach verkaufen kann. Erst dann
> > kommt man auf den berühmten grünen Zweig.
> An dieser Stelle könnte (sollte?) eine Diskussion über das Basiskonzept der
> freien Software beginnen. Soweit ich das verstanden habe, läuft es in der
> Tendenz auf eine sehr "arbeits-orientierte" Bezahlungsstruktur hinaus, in
> der die Bezahlungs-Komponente "Rechte" unterdrückt wird:
> 
> Die 4 Freiheiten und die GPL erlauben zwar den Verkauf eines Programmes,
> aber sie stellen es jedem Käufer frei, das Programm anschließend zu
> verschenken. Daraus folgt für mich, daß es immer nur einen einzigen
> Verkaufsvorgang geben kann. Und daraus folgere ich, daß dieser eine
> Verkaufsvorgang "hoch gehängt" werden muß, damit man dem Programmierer
> gegenüber fair bleibt / damit er ein angemessenes Honorar erhält.
> 
> Diese Gedanken sind in dem "Bankkontenmodell" abgebildet. Die Allgemeinheit,
> vertreten durch die Förderer, kauft dem Programmierer seine Software ab und
> macht sie zum Allgemeingut. Hier können regelrechte Verhandlungen
> stattfinden - bisher ist vielleicht eine Gruppe von 10 Förderern bereit,
> einen Betrag von 200.000 DM für das Programm zu zahlen, der Programmierer
> ist aber nur bereit, es gegen Zahlung von 300.000 DM frei zu geben.

das ist nun ziemlich genau das gleiche was die gplfarm macht

dabei gibt es mehrere probleme zu beachten:

 - software in diesem umfang (z.b. branchensoftware) kann nicht von einem einzelnen programmierer in einem sinnvollen zeitrahmen erstellt werden -> programmiererteam notwendig

 - OSS und freie software lebt von der entwicklung bei der viele (ob als tester oder programmierer) beteiligt sind, das fehlt bei diesem modell völlig und ist für mich grund zu behaupten, dass es so nicht funktionieren wird

ich halte es für viel besser, wenn die software von anfang an frei ist, aber mit dem versuch alles 100%ig abzurechnen kommt man da nicht weit


-- 
ronny




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