Dateiformate (war: ELUG-Projekt)

Reinhard Wiesemann r.wiesemann at villa-vogelsang.de
Di Okt 9 18:13:26 UTC 2001


nachfolgende Mail habe ich vor fast einer Woche an die Liste geschickt.
Leider gab es bisher überhaupt keine Antwort.

Bitte um Antwort:

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Hallo,

(Für die FSFE: Der Sinn dieser Mail erschließt sich unten. Ihr werdet
gebraucht und ich hoffe, Ihr macht mit!)

> Johannes schrieb:
> Ich glaube, dass Du uns dabei helfen kannst. Abgesehen von den Portokosten
> ist es ja so, dass die ELUG keine Konstitution hat. SIe lebt von der
> Anerkennung ihrer Mitglieder, wobei sich unter "Anerkennung" jeder sein
> Ding vorstellen kann. Das finde ich ganz wunderbar, aber etwas problematisch,
> wenn jemand von uns nach draussen als "wir die ELUG" auftritt. Daher
> koennte es eventuell von Nutzen sein, wenn Du uns fuer die Anfragen
> Briefkopf und Unterschrift von Linuxhotel, WuT oder Patentwerk (passt
> ja vom Namen her :-) leihen koenntest. ALternativ koennte da auch die
> FSFE in Erscheinung treten.

Das Problem sehe ich auch. www.WuT.de können wir nicht nehmen.
www.Patentwerk.de wäre von mir aus ok, aber es wirkt zu negativ in dem
Zusammenhang. Die angeschriebenen Leute würden unnötig ängstlich gemacht.
www.Linuxhotel.de wäre ok, unter dem Briefkopf könnten wir anfragen.
Nachteil wäre jedoch die starke Verbindung mit Linux. Ich will vermeiden,
daß das Problem "Freiheit der Datenformate" nur mit Linux verknüpft wird.

FSFE wäre m.E. eine ganz ideale Organisation für eine solche Anfrage,
deshalb hier nochmal eine kurze Info für die FSFE, worum es geht:

In der Essener Linux User Group läuft zur Zeit ein Projekt, bei dem gängige
Datenformate daraufhin untersucht werden, wie frei sie verwendbar sind. Ziel
ist eine im Web und auf Papier veröffentlichte Tabelle, in der normale
Computer-User (also nicht nur Fachleute) auf einen Blick sehen können, wie
stark die Verwendung der von ihnen genutzten Datenformate eingeschränkt ist.
Auf diese Weise soll das Bewußtsein gestärkt werden, freie Formate zu nutzen
oder zumindest soll ein Unwohlsein entstehen, wenn man sieht, daß man seine
Daten, Texte, Bilder in eine Verpackung steckt, für deren Öffnung der
Empfänger bei irgendeiner Firma einen Brieföffner kaufen muß.

Als rechtliche Absicherung gegen die Gefahr, daß wir in der Veröffentlichung
ggf. über ein Format aus Unkenntnis oder aus einem schlichten Fehler heraus
Negatives verbreiten, finde ich es wichtig, diejenigen, die für die Formate
zuständig sind (Inhaber der Formate, Gremien,...) anzuschreiben vor
Veröffentlichung. Es sollen Einschreiben verschickt werden, in denen die
Datenformats-Inhaber vor Veröffentlichung genau über das informiert werden,
was wir über ihr Format veröffentlichen wollen. In den Schreiben soll eine
Frist gesetzt werden, innerhalb derer die Datenformats-Inhaber Einspruch
gegen die Veröffentlichung bzw. Korrekturen übersenden können.

Vom Inhaltlichen her glaube ich, daß dieses Projekt perfekt zur FSFE paßt.
Ich hatte ja auch schon innerhalb der FSFE-Liste den Vorschlag gemacht, der
eigentlich positiv aufgenommen wurde, doch dessen Verwirklichung an
Zeitmangel scheiterte.

Nun ist die Situation so, daß ein paar engagierte ELUG-Mitglieder die
Arbeitsleistung erbringen wollen. Doch wir haben das (oben schon erwähnte)
Problem, daß irgendwer ja auf dem Briefkopf stehen muß, mit dem wir bei den
Datenformats-Inhabern anfragen und auch die Veröffentlichung muß ja unter
irgend einem Namen passieren.

Nach meiner rechtlichen Kenntnis (danke, Angelika!) ist es vorteilhaft, wenn
hinter solch einer Aktion _kéin_ Gewerbetreibender steht, sondern eine
Privatperson oder ein gemeinnütziger Verein. Grund ist, daß man
Gewerbetreibenden (soweit ich weiß) rein formal automatisch ein gewerbliches
Interesse unterstellt. Sehr schnell ist man dann bei wettbewerbsrechtlichen
Problemen. Einem Privatmenschen oder einem Verein kann das (soweit ich weiß)
nicht passieren, beide stehen rechtlich (soweit ich weiß) auf _sehr_
sicheren Füßen in einer solchen Veröffentlichung. Vielleicht könnte einer
derjenigen, der die FSFE rechtlich berät, hierzu auch noch etwas sagen.

Frage also an die FSFE: Wärt Ihr bereit, diese Aktion zur FSFE-Aktion zu
machen? Arbeitsmäßig käme nichts auf Euch zu, kostenmäßig auch nicht, damit
Ihr die Kontrolle behaltet, würden wir zudem _jede_ Aktivität, die unter
FSFE-Namen passiert _vorher_ mit Euch abstimmen.

Viele Grüße
Reinhard






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