Empfehlung der FSF Europe: SourceForge meiden

Alexander Rawass alexannika at users.sourceforge.net
Mi Nov 14 18:17:05 UTC 2001


-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA1

Hi,

On Tuesday 13 November 2001 17:44, you wrote:
> Alexander Rawass <alexannika at users.sourceforge.net> wrote:
> > >   Die FSF Europe empfiehlt, den SourceForge Service zu vermeiden und
> > >   stattdessen alternative Anbieter einzusetzen!
> >
> > Nennt doch mal ein paar.
>
> http://www.sourcefubar.net/
> http://www.tigris.org/
> http://savannah.gnu.org/

Koennen die alle zusammen im jetzigen Zustand so viele Projekte hosten, dass 
alle von sourceforge abspringen koennten?

> > berlios.de faellt mir da ein. Ist aber natuerlich vom boesen boesen Vater
> > Staat kontrolliert - wird dem Autor daher auch nicht passen.
>
> Das verstehe ich nicht. Kannst du das näher erläutern?

Das war ne Anspielung auf 'linke Ideen' , im Vergleich 'unter Kontrolle einer 
Firma' <-> 'unter Kontrolle des Staates (in Form von Universitaeten)'
Eventuell war's ne schlechte Anspielung ;-)

> > Die Leute brauchen einfach Kohle. Soviel Projekte hostet man nicht mit
> > Papi's Taschengeld.
>
> Das ist hier wohl jedem klar und steht außer Frage. Allerdings ist
> finanzielle Not keine Entschuldigung dafür, anderen die ihnen
> zustehenden Freiheiten im Umgang mit Software vorzuenthalten.

Urks. Das sehe ich anders.

Obwohl ich mich selbst als 'GPL-Freak' bezeichnen wuerde, sehe ich dennoch 
nicht ein 'Recht auf Open Source'.

Ich sehe die weite Verbreitung von Open Source eher als gesellschaftliche 
Veraenderungen, die wir langsam aber sicher durchsetzen sollten - aber ein 
Grundrecht? Nein.

> > Der Versuch, die Sourceforge-Software zu verscherbeln, scheint ne Rettung
> > fuer VA Linux zu sein - und GPL Software zu verkaufen _ist_ ein Problem,
> > meiner Meinung nach. Leider. Und das sage ich als GPL Freak.
>
> Dann sollen sie sich eben ein anderes Geschäftsmodell überlegen.

Hier waere die FSF aufgerufen, konstruktve Ideen beizubringen ;-)

> Allerdings ist es aus Sicht der Freien Software Gemeinschaft schlicht
> nicht akzeptabel, wenn eine Firma die Entwickler heimlich an
> proprietäre Software gewöhnen will, auch wenn das die einfachste

Ich persoenlich sehe micht nicht daran gewoehnt ;-)

> Möglichkeit sein mag, das Unternehmen zu retten.
>
> > Sagt mir wie ein Unternehmen wie VA Linux Geld verdient - oder noch
> > besser, sagt es VA Linux.
>
> Seit wann ist es die Pflicht der FSF(E), schlechte Geschäftsmodelle zu
> debuggen?

Hmm - Pflicht nicht - aber wenn konstruktive Loesungsvorschlaege der FSF neue 
funktionierende Geschaeftsmodelle aufzeigen sollten - dann wuerde ich mich 
vielleicht sogar trauen, mit GPL mein Geld verdienen zu wollen ;-)

> > Also los, macht schon, worauf wartet ihr, seid ihr immer noch nicht
> > dabei?
>
> Wie war das mit der Polemik doch gleich?

Ich gebe zu, da bin ich auch etwas abgeglitten - da sieht man, wie schwer das 
ist ;-)

> > > Export-Möglichkeiten wurde gestoppt. Das Entwicklungsteam besteht
> > > ausschliesslich aus Angestellten von VA Linux und ein paar wenigen
> >
> > Auf gut deutsch: es haben sich keine anderen freien Entwickler mit dem
> > source befasst, es keinen interessiert, und daher kennen auch nur die VA
> > Linux Leute den source.
>
> In dem Fall ist es eher so, dass der Code seit langem nicht
> veröffentlicht wurde und deswegen gar niemand die Möglichkeit hat, an
> ihm mitzuentwickeln.

Genau das ist der Knackpunkt - _wenn_ der Source schon so lange nicht mehr 
veroeffentlicht wurde, warum haben dann GPL-Freaks nicht schon laengst eine 
bessere Variante erarbeitet?

> > Sieht mir eigentlich eher nach zu wenig Beteiligung durch andere freie
> > Entwickler aus?
>
> Mir sieht es hingegen nach einem Code aus, der nicht in einem
> öffentlichen CVS liegt.

Kopiert den letzten sourceforge-Code in ein neues CVS und wartet ab, wer sich 
darauf stuerzt ;-)

> > wenn ich an einem Projekt teilnaehme, und - sagen wir mal - weniger als
> > 5% des gesamten sources geschrieben haette, und der Hauptautor des
> > Sources will meine Erlaubnis, seinen Code zusammen mit meinem darin
> > enthaltenen Code zu verkaufen - kein Problem, ich will mir nicht anmassen
> > dem 'Hauptautor' vorzuschreiben, was er mit dem Code machen soll, vor
> > allem, wenn seine Kinder schon am Hungertuch nagen, weil der Papi keine
> > Kohle mit nach Hause bringt.
>
> Du darfst das gerne so sehen, aber der Zweck der GPL ist es eigentlich,
> dass ein solches Szenario genau dann verhindert werden kann, wenn du das
> _nicht_ wollen würdest. Und es gibt eben auch Leute, die das nicht
> wollen, wie in diesem Fall.

Eben - also nehme ich an, dass der Autor des Originaltextes einfach nicht 
unterschrieben hat - oder doch?

> > Wenn er natuerlich Code beigetragen hat, als die Software schon nicht
> > mehr unter der GPL stand - selber schuld.
>
> Das siehst für mich eher nach GPL-Verletzung aus als nach "selber
> schuld".

Wenn der jetzt proprietaere Code noch Patches von anderen enthaelt, die nicht 
zugestimmt haben - dann ja.



Alex


- -- 
                   Alexander Rawass
          Email: alexannika at users.sourceforge.net
http://tuxfleet.sourceforge.net http://qtreemap.sourceforge.net
...but some day you'll be a STAR in somebody else's SKY...
-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
Version: GnuPG v1.0.4 (GNU/Linux)
Comment: For info see http://www.gnupg.org

iD8DBQE78rUnwQI8aoth0hwRAtF8AJ9OSNW5GHV4q+Q9ePRAe9DDGvkxzACeOT5+
ZRLeLrH9FXLzJ0CtTDAxQt0=
=p8mM
-----END PGP SIGNATURE-----





Mehr Informationen über die Mailingliste FSFE-de