Bankkontenmodell

Reinhard Wiesemann r.wiesemann at villa-vogelsang.de
Fr Aug 31 07:50:25 UTC 2001


Hallo Ralf & alle,

aus der Spekulation, ob genug Geld zusammenkommt und mit wieviel ein
Programmierer denn wohl zufrieden sein wird, möchte ich mich jetzt
eigentlich heraushalten, solange keine neuen Gesichtspunkte aufkommen.

Als kleinen Vermittlungsversuch möchte ich nur noch einwerfen, daß man "den
Programmierer" nicht schwarz/weiß sehen sollte, sondern als inhomogene
Gruppe, in der manche wohl für 300.000 DM im Jahr noch keinen Finger rühren
würden, andere jedoch bereit sind, neue Chancen auch dann zu ergreifen, wenn
sie eventuell nicht ganz so viel abwerfen. Was an dieser Stelle noch nicht
einmal klar ist. Aber auch das ist nur meine Meinung und es bringt
eigentlich nichts, die Spekulationsebene in der einen oder anderen Richtung
zu sehr auszuwalzen.

Viel mehr interessieren mich andere Aspekte, die auf dem Weg zu einer
solchen Aktivität bedacht werden müssen. Zum Beispiel die Frage der
Mißbrauchsmöglichkeit oder die Frage, die von Bernhard und Jörg aufgeworfen
wurden, was mit dem Geld passieren soll, wenn keine Programmierer mitmachen.

Viele Grüße
Reinhard



> Von: "Ralf Mühlberger" <1079-996 at online.de>
> Datum: Thu, 30 Aug 2001 15:45:42 +0200
> An: Reinhard Wiesemann <r.wiesemann at villa-vogelsang.de>
> Betreff: Re: Bankkontenmodell
> 
> 
>>> Das heisst aber dass du ein Nest von Branchenprogrammierern
>>> findest, die kostenlos (d.h. in der Freizeit) ein Konkurrenzprodukt zu
>>> dem herstellt womit sie ihre Brötchen verdienen. Ich meine dass
>>> sich da auch der größte Enthusiast am Kopf kratzen muss - oder?
>> 
>> Hier gibt's ein Mißverständnis: Wenn ich von einem Start auf finanziell
>> niedrigem Niveau spreche, dann meine ich damit die Kosten für die
>> Organisation und den Betrieb des Bankkontenmodells. Ich meine _nicht_ die
>> Beträge für die Programmierer.
> 
> Aber das ist doch das Kardinalproblem - zeig mir einen
> Branchenprogrammierer mit der notwendigen Erfahrung, der alles
> stehen und liegen läßt um unsichere 100kpa ??? Weil er macht jetzt
> freie Software und ob er bezahlt wird weiss er noch nicht, das
> erzählt er dann seiner Frau und seinem Hauswirt und auch der
> Bank und alle freuen sich über die zu erwartende freie Software???
> 
> ....das glaubst du doch nicht wirklich, oder???
> 
>> Das schöne an freier Software ist ja, daß sie von diversen Leuten
>> weiterentwickelt werden kann und daß so die Kapazitätsgrenzen von
>> Einzelpersonen gesprengt werden.
> 
> Das ist ein anderes Problem und sollte hier nicht weiter zum Tragen
> kommen.
> 
>>>> Dies begrüße ich. Durch diesen Effekt wird das
>>>> Geld/Arbeitsplatz-Nullsummenspiel (d.h. die Gesamtsumme bleibt konstant und
>>> 
>>> Das stimmt nicht - die Summen werden auf lange Sicht kleiner, weil
>>> die Gelder für die neuen Releases ausbleiben....
>> wieso? Das gleiche Prinzip kann ja wiederholt werden für neue Releases oder
>> die Anwender einigen sich direkt mit dem Programmierer.
> 
> Die Mitglieder der einzelnen Branchen werden aber denken, dasses
> erstens keine Release-Flut mehr gibt und zweitens werden sie
> denken, dass sie ja schon ihren Obolus abgedrückt haben und
> deshalb weder für die Einrichtung der Software, noch für weitere
> Releases, die sowieso nur Spinnerei von Programmierern sind,
> bezahlen müssen.
> 
> "Normale Menschen" haben keine Ahnung von den Prozessen, die
> dazu führen, dass neue Software auf dem Markt ist, sie ärgern sich
> nur über die Release-Flut....
>> 
>> Viele Grüße
>> Reinhard
>> 
> 
> 





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