Korrektur zu "Frei heisst nicht gratis"

Josef Dalcolmo dalcolmo at vh-s.de
Tue May 1 09:12:45 UTC 2001


Leserbrief an die Berliner Zeitung

Betrifft den Artikel "Frei heisst nicht gratis"

Trotz Ihres guten Titels ist ihnen anscheinend ein Fehler im Artikel
"Frei heisst nicht gratis" unterlaufen.
Ich zitiere:

"Auch wenn man für Freie Software kein Geld verlangen darf, verdienen
Firmen wie SuSe aus Deutschland und Red Hat aus den USA mit Linux gutes
Geld"

Es ist einfach nicht korrekt zu sagen, dass man fuer Freie Software kein
Geld verlangen darf. Natuerlich darf man das, zumindest nach der
Definition von "frei" in der GNU Public License die meistbenutzte Lizenz
fuer freie Software - und das ist ja auch der Punkt des Titels Ihres
Artikels. Frei heisst eben nicht gratis, sonder es heisst, dass man die
Benutzung solcher Software nicht einschraenken darf. Frei im Sinne der
FSF (Free Software Foundation) bedeutet dabei "unter der GPL (GNU Public
Licese) lizenziert". Sie duerfen Geld fuer solche Software verlangen.
Sie koennen es aber nicht verbieten, dass jemand diese Software an
andere - kostenlos oder gegen Geld - weitergibt. Genauso wie ich mein
gekauftes Auto verschenken darf, kann ich auch meine Software
verschenken. Der Unterschied liegt in der Natur der Sache: Ich kann
meine Software verschenken, und zugleich eine Kopie behalten und
weiterverwenden, mit dem Auto geht das leider nicht.

Dieser Punkt ist aber nur ein untergeordneter Teil der Definition von
"Frei" in der Freien Software. Frei heiss wirklich, frei zu veraendern,
frei einzusehen, frei zu verwenden wie ich will, frei Teile
weiterzuverwenden und so weiter, wie Sie richtig in Ihrem Artikel
geschrieben haben.

Beste Gruesse (und Entschuldigung fuer das Fehlen der Umlaute auf meiner
Tastatur).
- Josef 

-- 

Josef Dalcolmo
Schwetzingen, Deutschland



More information about the Discussion mailing list