Schwimmflügel für die Freiheit
Viele Firmen habe bei der Umstellung auf Freie Software das Problem,
dass sie auf Spezialapplikationen angewiesen sind, welche vom Hersteller
nicht plattformunabhängig geschrieben wurden.
Diese Programme behindern die unternehmerische Freiheit, Hardware oder
das Betriebssystem frei zu wählen. Dies ist schädlich für den Wettbewerb
und schädlich für das einzelne Unternehmen, da diese Anwendungen meist
nicht von heute auf morgen durch Freie Software ersetzt werden können.
Die Free Software Foundation Europe begrüßt die wichtige Arbeit der
Wine-Entwickler, Anwendern bei der Migration auf Freie Software zu
unterstützen.
Matthias Kirschner dazu: "Das ist wie mit Schwimmflügeln, sie nehmen
Kindern die Angst und helfen ihnen eigenständig Schwimmen zu lernen.
Sie gleichen sozusagen den Balast aus, den unfreie Software ihnen
auferlegt hat."
"Ziel für die Anwender sollte es natürlich sein, selbständig schwimmen
zu können und nicht mehr auf Schwimmflügel angewiesen zu sein.
Allerdings bewahren die Hersteller von Schwimmflügeln Kinder vor Schaden
und geben sowohl Kindern wie Eltern mehr Freiheit. In ähnlicher Art und
Weise hat Wine sich um die Freiheit der Nutzer verdient gemacht, dafür
gebührt Ihnen Dank und Anerkennung!"
Über die Free Software Foundation Europe
Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnützige,
regierungsunabhängige Organisation, die in vielen Ländern Europas
aktiv und in vielen globalen Aktionen involviert ist. Der Zugang zu
Software entscheidet über die Teilnehme an der digitalen
Gesellschaft. Um Chancengleichheit im Informationszeitalter und die
Freiheit des Wettbewerbs sicherzustellen, widmet sich die Free
Software Foundation Europe (FSFE) der Förderung Freier Software,
welche dadurch definiert wird, dass sie von jedem Menschen
uneingeschränkt benutzt, untersucht, verändert und weitergegeben
werden kann. Dies ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, und der
Freien Software politische und rechtliche Sicherheit zu verschaffen,
sind die wichtigsten Ziele der FSFE, die 2001 gegründet wurde.
Weitere Informationen über die Arbeit der FSFE finden Sie auf
http://fsfeurope.org
Über Offene Standards
Der Einschluss von Daten ist einer der am häufigsten verwendeten
Techniken, um die Kosten eine Migration auf Freie Software künstlich
zu erhöhen. Die Sicherung der bestmöglichen Interoperabilität durch
Offene Standards trägt entscheidend dazu bei, es Nutzern zu
ermöglichen, einer Herstellerabhängigkeit zu entgehen. Die Arbeit
der FSFE an Offenen Standards zielt darauf ab, sicherzustellen, dass
man nicht seine ganzen Daten verlieren muss, wenn man auf Freie
Software migriert.
http://fsfeurope.org/standards
Wir entschuldigen uns für die Verzögerung in der Veröffentlichung dieser
Übersetzung und bedanken uns bei den ehrenamtlichen Helfern im deutschen
Übersetzungsteam.
Im April machten weiterhin Fragen der Standardisierung Schlagzeilen.
Aber auch andere wichtige Themen wurden rund um die Welt diskutiert.
In Amsterdam veranstaltete die Freedom Task Force der FSFE den ersten
European Legal and Licensing Workshop. Über die Methoden, um die
rechtliche Infrastruktur für Freie Software in Europa zu verbessern,
bestand ein weitgehendes Übereinkommen. In Brasilien bot die 9.
FISL-Konferenz ein Forum für verschiedene Diskussionen über die Adaption
und Weiterentwicklung freier Technologien.
Auch das Fellowship und FSFE-Freiwillige waren aktiv. Den Berliner
Fellows gehörte ein Stand auf einer Distributions-Release Party und die
italienischen Freiwilligen arbeiteten weiter daran eine nachhaltige
Organisation ihres Teams aufzubauen.
Bitte denken Sie darüber nach, wie Sie zu unserer Bewegung beitragen
können. Für Möglichkeiten, sich zu beteiligen, besuchen Sie
http://fsfeurope.org/contribute.de.html.
Shane, FSFE Büro Zürich
1. FTF-Workshop führt zu weitreichendem Übereinkommen über die
europäische Lizenzierungs-Infrastruktur
2. Qualitätsmängel bei Standardisierung ein ernstes Problem
3. Lizenzierung als strategischer Imperativ, Rede auf dem FISL
4. Fellowship-Gruppe bei Ubuntu-Release Party in Berlin
5. Italienisches Team: Neue Mailingliste und erneuertes Blog
6. Linuxwochen, Wien, Österreich (15.05.2008 bis 17.05.2008)
7. Fellowship-Stammtisch in Wien (17.05.2008)
KOMMENDE VERANSTALTUNGEN:
8. LinuxTag 2008, Berlin, Deutschland (28.05.2008 bis 31.05.2008)
9. 'Strategic implementation of Free Software in business', Vortrag auf
der eLiberatica (30.05.2008)
1. FTF-Workshop führt zu weitreichendem Übereinkommen über die
europäische Lizenzierungs-Infrastruktur
Der kürzlich von der FSFE veranstaltete European Legal and Licensing
Workshop führte zu produktiven Diskussionen und weitgehenden Einigungen
in wichtigen Bereichen der Lizenzierung Freier Software zwischen
kommerziellen und nicht-kommerziellen Interssenvertretern. Die
Veranstaltung fand Anfang April in Amsterdam mit der höchstmöglichen
Zahl an Teilnehmern statt. Shane Coughlan, Koordinator der FTF,
erklärte: "Dies markiert ein Beispiel für die wachsende Relevanz Freier
Software in Europa. Wir haben zwar noch viel zu tun, wenn wir eine
starke Infrastruktur zur Unterstützung der Gemeinschaft sicherstellen
wollen. Aber wie dieser Workshop gezeigt hat, sind der Wille und die
Bereitschaft zur Schaffung dieser Infrastruktur bei allen Entscheidern
vorhanden." Informationen über den Workshop werden in Kürze
veröffentlicht.
2. Qualitätsmängel bei Standardisierung ein ernstes Problem
Die FSFE veröffentlichte vor der zweiten Abstimmung im September letzten
Jahres ihre "Sechs Fragen an die nationalen Standardisierungsgremien".
Bedenkt man die Äußerungen über die hinsichtlich MS-OOXML gemachten
Fortschritte, hätte man hoffen können, dass wenigstens eine dieser
Fragen sich einer zufriedenstellenden Antwort erfreuen würde," erklärte
der Vizelandeskoordinator Deutschland der FSFE, Matthias Kirschner.
"Unglücklicherweise ist dies nicht der Fall. Themen wie der
'Konverter-Scherz' und die 'Fragen zu offenen Formaten' sind noch immer
gleichermaßen aktuell. Wie die Artikel 'Deprecated before use' und
'Interoperability woes with OOXML' demonstrieren, ist die
Interoperabilität von MS-OOXML im Vergleich zu offenen Standards stark
eingeschränkt. Zu diesen Problemen treten rechtliche Bedenken, die von
mehreren Parteien erhoben wurden."
FSFE-Vizepräsident Jonas Öberg führt aus: "Die Regierungen müssen
anfangen sich zu fragen, was das ISO-Gütesiegel in Wirklichkeit
bedeutet. Wie die MPEG-Standards zeigen, garantierte es niemals, dass
etwas tatsächlich einen aussagekräftigen 'Offenen Standard' darstellt."
[1] http://fsfeurope.org/documents/msooxml-questions
[2] http://fsfeurope.org/documents/msooxml-converter-hoax
[3] http://fsfeurope.org/documents/msooxml-questions-for-ms
[4] http://fsfeurope.org/documents/msooxml-idiosyncrasies
[5] http://fsfeurope.org/documents/msooxml-interoperability
[6] http://www.fsfla.org/svnwiki/stdlib/offdoc/mision
3. Lizenzierung als strategischer Imperativ, Rede auf dem FISL
Shane Coughlan, Koordinator der Freedom Task Force der FSFE, hielt auf
dem diesjährigen FISL in Porte Alegre, Brasilien, eine Rede über die
strategische Relevanz der Lizenzierung von Freier Software. Das FISL ist
mittlerweile zur vielleicht weltgrößten Veranstaltung für Freie Software
gewachsen. Dieses Jahr kamen 7000 Besucher. Unter den angesehenen
Rednern waren Jon 'Maddog' Hall, Theodore Ts'o von der Linux Foundation
und Mitchell Baker von der Firma Mozilla. Auch bekannte Gesichter aus
Europa wie Kurt Yrvin von Trolltech und Bram Moolenaar, der Schöpfer von
VIM, waren unter den Teilnehmenden.
4. Fellowship-Gruppe bei Ubuntu-Release Party in Berlin
Die Fellowship-Gruppe Berlin nahm an der "Hardy Heron"-
Veröffentlichungsveranstaltung in der Berliner c-base teil. Sie bot
einen Vortrag von Fellow Torsten Grote über Gobuntu -- ein GNU/Linux-
Betriebssystem, das versucht, vollständig frei zu sein -- sowie die
Wichtigkeit Freier Software im Allgemeinen. Die Gruppe war auch mit
einem Stand vertreten, der viele interessierte Besucher anzog, die sich
über Freie Software informieren wollten. Während Ubuntu selbst nicht
vollständig Freie Software darstellt, so hat es doch sehr dazu
beigetragen sie vielen Menschen zugänglich zu machen. Das Fellowship
Berlin wollte darauf aufbauen und das Gespräch über unser Ziel -- die
100-prozentige Zurverfügungstellung Freier Software für alle -- fördern.
Wenn Sie gerne dabei wären: Das Fellowship Berlin trifft sich jeden
zweiten Donnerstag des Monats im Newthinking Store, Tucholskystraße 48,
10117 Berlin um 19:30 Uhr.
5. Italienisches Team: Neue Mailingliste und erneuertes Blog
Das italienische Team der FSFE hat kürzlich eine neue öffentliche
Diskussions-Mailingliste über Freie Software und Aktivitäten der FSFE in
Italien gestartet. Alle italienischen Fellows, Freiwilligen und
Interessierte sind eingeladen teilzunehmen und neue Ideen, Vorschläge
und Fragen jeder Art einzubringen. Sie können sich für die
fsfe-it@-Liste registrieren unter:
https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-it.
Außerdem wurde Gnuvox (http://www.gnuvox.info), das Blog des
italienischen Teams über Freie Software und Free Culture dank des TIS
Free Software Centers in Bozen vor kurzem erneuert. Wir haben einige
interessante Pläne für die Zukunft und laden alle italienischen Fellows
und Blogger ein, Gnuvox zu verfolgen, Kommentare abzugeben und auch
neue Postings zu schreiben: Du kannst das Editorial-Team kontaktieren
unter: pr-it(at)fsfeurope.org.
6. Linuxwochen, Wien, Österreich (15.05.2008 bis 17.05.2008)
Im Rahmen der österreichischen Linuxwochen fand vom 15. bis zum 17. Mai
2008 eine Veranstaltung im Gewerbehaus der Wirtschaftskammer,
Rudolf-Sallinger-Platz 1 im 3. Bezirk in Wien statt. Eine Gruppe von
Fellows der FSFE betreute einen Stand, an dem sie über die FSFE, das
Fellowship und über Freie Software im allgemeinen informierte.
7. Fellowship-Stammtisch in Wien (17.05.2008)
Der zweiundzwanzigste österreichische Fellowship-Stammtisch wurde in die
Linuxwochen Wien integriert. Fellows und andere Interessierte trafen sich
während der gesamten Veranstaltung am Stand der FSFE zu interessanten
Diskussionen, und am Ende des letzten Tages nahmen sie an der
Linuxwochen-After-Show-Party teil.
KOMMENDE VERANSTALTUNGEN:
8. LinuxTag 2008, Berlin, Deutschland (28.05.2008 bis 31.05.2008)
So wie in den letzten Jahren wird die FSFE mit einem Stand beim LinuxTag
2008 vertreten sein. Er findet auf dem Berliner Messegelände unter dem
Funkturm statt. Die FSFE wird Besucher über verschiedene Aspekte Freier
Software informieren, wie etwa die Freedom Task Force, Software-Patente,
das SELF-Projekt, die GPLv3, unsere Arbeit bei den Vereinten Nationen
oder das Fellowship der FSFE. Außerdem ist der Verkauf von FSFE-T-Shirts
und Büchern über Freie Software geplant.
9. 'Strategic implementation of Free Software in business', Vortrag auf
der eLiberatica (30.05.2008)
Shane Coughlan, FTF-Koordinator, wird auf der eLiberatica-Konferenz in
Rumänien am 30. Mai einen Vortrag mit dem Thema 'Strategic
implementation of Free Software in business' halten.
Eine Liste aller Newsletter findet sich unter
http://www.fsfeurope.org/news/newsletter.de.html
Copyright (C) FSFE. Die unveränderte Wiedergabe und Verteilung dieses
gesamten Textes in beliebiger Form ist gestattet, sofern dieser Hinweis
erhalten bleibt.