[ http://www.heise.de/newsticker/data/pmz-13.06.02-000/ ]
Europäische Digital-Rights-Initiative gegründet In Berlin wurde am Wochenende eine europäische Bürgerrechtsinitiative für das Internet ins Leben gerufen. Insgesamt zehn Gruppierungen aus sieben Ländern der EU, die sich dem Schutz der Privatsphäre und der Freiheit der Bürger verschrieben haben, gründeten die Organisation European Digital Rights ([40]EDRi) mit künftigem Sitz in Brüssel. Den Vorstand von EDRi bilden Maurice Wessling aus den Niederlanden, CCC-Sprecher und ICANN-Direktor Andy Müller-Maguhn aus Deutschland sowie Meryem Marzouki aus Frankreich.
In der EDRi habe man Kräfte gebündelt, um im digitalen Zeitalter der Informations- und Kommunikationstechnologie die Rechte der Menschen in Europa besser verteidigen zu können, teilte der Chaos Computer Club (CCC) aus Deutschland mit. Angesichts einer zunehmenden Regulierung von Internet und Privatsphäre sowie einer verstärkten Überwachung in der Europäischen Union sei der Bedarf nach einer Zusammenarbeit zwischen europäischen Organisationen gewachsen. Insbesondere seit dem 11. September habe die Geschwindigkeit, mit der neue Bestimmungen -- die eine Bedrohung der Bürgerrechte darstellen -- erlassen werden, eine gemeinsame Vorgehensweise der Verteidiger dieser Rechte verlangt. Im Zentrum der Aufmerksamkeit von European Digital Rights stünden unter anderem Themen wie die Vorratsdatenspeicherung, die Telekommunikationüberwachung, das Cybercrime-Abkommen, die Filterung von Inhalten im Internet sowie Bestimmungen bezüglich der Meldung und Entfernung von unerwünschten Website-Inhalten.
Kritisiert wurde unterdessen die Vorgehensweise bei der Gründung von European Digital Rights. Zahlreiche Gruppierungen, die sich ebenfalls seit längerem für eine stärkere Koordinierung von Netzorganisationen und die [41]Gründung einer Cyber-Rights-Union einsetzen, fühlten sich vom Vorstoß der EDRi-Aktivisten schlichtweg übergangen. Zwar fand die konstituierende Sitzung parallel zum Kongress [42]Safe privacy am Wochenende in Berlin statt, doch die dort versammelten männlichen und weiblichen Aktivisten von [43]Foebud, dem Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung ([44]FIfF) oder vom Berliner Vernetzungsverein [45]mikro waren nicht zu dem hinter verschlossenen Türen abgehaltenen Treffen der EDRi-Gründer eingeladen. Die Geheimnistuerei, mit der der CCC ein sonst drohendes Chaos beim Ausarbeiten der Grundlinien der neuen Union erklärte, sorgte so schon vor der Ausrufung der neuen Initiative für Verstimmung im Cyber-Rights-Lager.
Die EDRI-Gründungsmitglieder sind: [46]Bits of Freedom (Niederlande), Chaos Computer Club ([47]CCC, Deutschland), [48]Digital Rights (Dänemark), Electronic Frontier Finland ([49]EFFi, Finnland), Foundation for Information Policy Research ([50]FIPR, Großbritannien), Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft ([51]FITUG, Deutschland), Imaginons un réseau Internet solidaire ([52]IRIS, Frankreich), [53]Privacy International (Großbritannien), [54]Quintessenz (Österreich), Verein für Internet-Benutzer ([55]VIBE!AT, Österreich). ([56]pmz/c't)
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[60]Kommentare: [61]Datenschutz ist King (Karsten14478, 13.6.2002 13:21) [62]Digitale Menschenrechte... (DocSnyder, 13.6.2002 13:14)
Top-Meldungen [63]KPNQwest: The Show must go on [64]Regulierungsbehörde verlangt Schmalband-Flatrate von Telekom [65]Revival der Lochkarte im Terabit-Bereich [66]Die Fußball-WM im Internet: Live-Ticker auf dem Prüfstand
Aktuelle Meldungen [67]Europäische Digital-Rights-Initiative gegründet [68]Britischer Amateurfunker zapft NATO-Militäraufklärung an [69]FSF-Präsident Stallman: Urheberrecht teilweise abschaffen [70]SMS im Flugzeug [71]Toshiba lizenziert Technik für digitale Videorecorder [72]Palm kündigt drei neue PDA-Modelle an [73]Counter-Strike 1.5 und Half-Life 1.1.1.0 veröffentlicht [74]Etappensieg für Atomkraft-Gegner im Domain-Streit [75]Rabatte und portofreier Versand verschaffen Amazon.com mehr Umsatz [76]Durchbruch für Chipfabrik in Brandenburg [77]Mahnwesen als Killer-Applikation für E-Signaturen [78]Handys im Visier der Virenprogrammierer [79]Lotus Domino 6 soll Handys und Organizer unterstützen [80]Microsoft-Prozess: Richterin lehnt Verfahrenseinstellung ab [81]Musik per Funk [82]Die Zukunft von MobilCom bleibt vorerst unklar [83]Rechte Parolen auf städtischer Internetseite [84]ver.di will Tarifgespräche mit Telekom fortsetzen [85]T-Mobile startet Blackberry [86]XML Royal TS [87]Weitere Meldungen... [88]Datenschutzhinweis Copyright © 2002 Verlag Heinz Heise Hosted by [89]Plus.line
References
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|| On Thu, 13 Jun 2002 13:25:31 +0200 || "Georg C. F. Greve" greve@gnu.org wrote:
gcfg> [ http://www.heise.de/newsticker/data/pmz-13.06.02-000/ ] gcfg> ...
gcfg> Kritisiert wurde unterdessen die Vorgehensweise bei der gcfg> Gründung von European Digital Rights. Zahlreiche gcfg> Gruppierungen, die sich ebenfalls seit längerem für eine gcfg> stärkere Koordinierung von Netzorganisationen und die gcfg> [41]Gründung einer Cyber-Rights-Union einsetzen, fühlten gcfg> sich vom Vorstoß der EDRi-Aktivisten schlichtweg gcfg> übergangen. [...]
FYI: Es wurden übrigens auch weder die FSF Europe, noch eine der mit uns eng zusammenarbeitenden Organisationen einbezogen.
Vermutlich ist das auf das schon oft angesprochene geringe Bewußtsein für die übergeordneten Aspekte und Freie Software im CCC-Umfeld zurückzuführen.
Es zeigt sich, daß wir auch in den "vermeintlich eigenen Reihen" noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten haben.
Gruß, Georg
On Thursday 13 June 2002 13:40, Georg C. F. Greve wrote:
|| On Thu, 13 Jun 2002 13:25:31 +0200 || "Georg C. F. Greve" greve@gnu.org wrote:
gcfg> [ http://www.heise.de/newsticker/data/pmz-13.06.02-000/ ] gcfg> ...
gcfg> Kritisiert wurde unterdessen die Vorgehensweise bei der gcfg> Gründung von European Digital Rights. Zahlreiche gcfg> Gruppierungen, die sich ebenfalls seit längerem für eine gcfg> stärkere Koordinierung von Netzorganisationen und die gcfg> [41]Gründung einer Cyber-Rights-Union einsetzen, fühlten gcfg> sich vom Vorstoß der EDRi-Aktivisten schlichtweg gcfg> übergangen. [...]
FYI: Es wurden übrigens auch weder die FSF Europe, noch eine der mit uns eng zusammenarbeitenden Organisationen einbezogen.
Vermutlich ist das auf das schon oft angesprochene geringe Bewußtsein für die übergeordneten Aspekte und Freie Software im CCC-Umfeld zurückzuführen.
Es zeigt sich, daß wir auch in den "vermeintlich eigenen Reihen" noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten haben.
Vermutlich, siehe PM von gestern SCNR :))
Aber ich denke es spricht nichts dagegen die Arbeiten\Bestrebungen die es im Umfeld der fsf gibt eigenständig weiter zu betreiben. Nach einiger Zeit werden sich zwangsweise die ersten Kontakte und Zusammenarbeiten ergeben. Ich halte es sogar für Vorteilhaft, wenn es auch auf diesem Gebiet verschiedene "Blöcke", blöder Begriff aber mir fällt auf die schnelle nichts besseres ein, ihre Positionen definieren. Das kann unter dem Aspekt der Vielschichtigkeit der Entwicklung von Argumentationssträngen nur von Vorteil sein. Meiner Erfahrung nach ist das ein Prozess, den man bei neuen Thematiken immer wieder beobachten kann. Erst gibt es eine grössere Anzahl von Gruppierungen, die sich zum Teil nebeneinander engagieren und nach einiger Zeit der "Festigung" wachsen die Strukturen\Argumentationslinien dann zusammen. War in der Anti AKW Bewegung ähnlich. Kommt Zeit kommt Zusammenarbeit :) Tschüss, Thomas