Hallo Matthias,
* Matthias-Christian Ott ott@enolink.de [2007-12-21 10:55:56 +0100]:
Ich habe den Microsoft Fall nicht genau beobachtet, aber dennoch scheint mir dieser Vertrag eine Niederlage für freie Software. Hierfür habe ich folgende Gründe:
- Der Vertrag erkennt Softwarepatente in der EU als legitim an.
Siehe hierzu:
"Die Europäische Kommission wurde scharf wegen ihrer Vereinbarung mit Microsoft kritisiert, insbesondere weil sie mögliche relevante Patente von Microsoft nicht für unwirksam erklärt hat," Jonas Öberg fährt fort: "Das System taugt nichts und bedarf der Überarbeitung, aber es ist nicht die Aufgabe von Verwaltungsbeamten, bestimmte Patente für wirksam oder unwirksam zu erklären. Was wir brauchen ist ein informativer, transparenter und demokratischer Dialog in dieser Angelegenheit."
In der Verwaltung kann man nicht so einfach über Zuständigkeiten hinweg handeln. Jeder ist für seine Sache zuständig.
Lese mal noch "The Ground Rules" in [1] (eigentlich ist das ganze Dokument lesenswert).
- Er erkennt US-Softwarepatente in der EU als gültig an.
Das sehe ich nicht so. Waran machst du das fest?
- Der Vertrag ist ein Zugeständnis und erklärt das EU-Verfahren zu einem Erfolg und billigt es.
Ein Zugeständnis an wen? Microsoft wurde dazu verurteilt, das ist meiner Ansicht nach kein Zugeständnis. Und der Vertrag ist meiner Ansicht nach zunächst mal ein Erfolg für Freie Software.
- Die erworbene Dokumentation ist nur unter NDA verfügbar.
Lese dazu mal Abschnitt "Residuals" und "Source Code Comments" in [1].
Viele Grüße, Matthias
1. http://samba.org/samba/PFIF/PFIF_agreement.html