Die thematische Begrenzung ist für uns recht wichtig, weil wir den globalisierungskritischen Gruppen genauso Freie Software erklären und nahebringen werden, wie neoliberalen oder konservativen Gruppen. In Deutschland bedeutet das beispielsweise allen demokratischen Parteien. Wir können das nur seriös machen, indem wir uns hier nicht auf eine Seite schlagen. Bezüglich G8 würde das bedeuten, wir würden es am liebsten den Leuten ausserhalb und innerhalb des Zauns erklären und wir werden uns auch so benehmen, dass wir durchaus akzeptiert werden können und nicht vereinnahmt werden.
Ich glaube, das ist überzeugend erklärt.
Bezüglich G8 würde ich persönlich noch weiter gehen und sagen: wer sich von einer Parole wie "Blockiert den Gipfel, Make Capitalism History!" angesprochen fühlt und zur Demo geht, disqualifiziert sich damit als politischer Akteur. S. dazu auch
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,486343,00.html Reinhard Mohr im Spiegel: Biedermänner und Brandstrifter -- Wie politische Naivität den Gewalttätern hilft
Viel zu wenig hat man sich offenbar klar gemacht, dass es eine Grundsatzentscheidung zu treffen gilt: Will man den Gipfel, das alljährliche Treffen der wichtigsten Wirtschaftsnationen samt Russland, militant bekämpfen, verhindern, blockieren - oder will man "nur" protestieren und womöglich politische Forderungen an Bush & Co. stellen. Beides zusammen schließt sich logisch aus.
Dass in unserem Staat viel faul ist und sich diese Fäulnis auch im Umgang mit den Demonstranten in Heiligendamm offenbart hat, ändert nichts daran, dass diese Demonstranten einer selbstgerechten, gewaltfördernden politischen Rhetorik gefolgt sind, die sie als eine Art pubertäre Flegel ausweist. Wir müssen gewisse gutbürgerliche Umgangsformen hochhalten. Ob unsere Situation in Richtung Weimar degeneriert oder nicht, hängt von den Ansprüchen ab, die wir an uns stellen.