Am 18.05.2011 12:45, schrieb Volker Grabsch: ...
Der einzige "Wildwuchs", der mit Freier Software möglich ist, sind Forks.
Ja genau.
Und die muss man ja nicht verwenden.
Doch, f[r eine bestimmte Aufgabe muss man ja mindestens eine der Forks - genauer einer der Gabel-Zinken - verwenden.
Alles andere ist eine Frage der Projekt-Organisation und hat mit freier vs. proprietärer Software erstmal nicht viel zu tun.
Doch, das Prinyip der Freiheit beguenstigt Forks, ob bei Software, Erscheinungsbild oder Sprache. Ist ja nicht schlecht, hat aber eben Nachteile.
Besonders verwirrend finde ich, dass du gleich im nächsten Satz ja bestätigst, dass es diesen "Wildwuchs" genauso auch bei proprietären Systemen gibt...
Schon aber weniger, da die Firmen an Kunden verdienen. Sie moechten genug Zufreidenheit, dass die Kunden nicht abwandern aber genuegend eigene Forks und Neuversionen, damit sie dasselbe Zeug immer und immer wieder verkaufen koennen. Aber bei dem Ausmass wie sie bei freier SW stattfindet, vergrault das viele Kunden, das ist jedenfalls meine Ansicht.
...
Weiter oben hast du doch aufgezeigt, dass _genauso_ auch die Benutzer proprietärer Systeme diesen "Preis" zahlen, und zwar bei jedem größeren Versionswechsel.
Ja. Und dieser findet viel seltener statt als bei freier SW. Sehr viele Leute verwenden immer noch Windows XP weil sie genau wissen, was auf sie zukommt, wenn sie ein modernes Windows installieren. Es geht meistens nicht um die Lizenygebuehren, sondern um die Zeit, die man investieren muss.
Nur dass diese es nicht so leicht haben, einfach mal das Desktop- System zu wechseln, wenn es ihnen nicht passt, und dabei nach wie vor alle gewohnten Programme benutzen können.
Ich bin mir nicht sicher. Zur Zeit upgradet mein Buero von Kubuntu 8.04 auf OpenSuse 11.4. Schon zwei Dutzend Stunden hat es gebraucht und immer noch etwa ein Dutzend Bugs und falsche Einstellungen. Das wird ein oder einige Tausend Euro kosten, bei drei Arbeitsplaetzen. Wir geben das gerne aus, bleibt auch lokal, aber es ist eben der Preis der Freiheit, nebst meiner eigenen Zeit.
Deine Geschichte, wie du von KDE zu GNOME/XFCE gewechselt bist, ist doch eigentlich ein sehr positives Beispiel dafür, wie diese Wahlfreiheit in der Praxis aussieht. Damit hast du doch selbst aufgezeigt, dass du den freien (GUI-)Systemen bei weitem nicht so sehr ausgeliefert bist wie den proprietären Systemen.
Einerseits ja, aber ich haette lieber ein oder zwei gut funktionierende GUIs als ein halbes Dutzend weniger gut funktionierende. KDE4 scheint buggy, das aktuelle Gnome wie das gute alte KDE3.5 ein Auslaufmodell und XFCE noch nicht ganz fertig. Jedes der drei obigen hat fuer uns nicht behebbare Maengel oder fehlende Features. Auch wenn dem nicht so waere, kommt da die Zeit dazu, die zur Recherche benoetigt wird, bis man das geeignetste gefunden hat. Im Moment wissen wir noch nicht, ob wir fuer eine Mitarbeitin Gnome einrichten sollen oder ihre KDE.Bugs beheben sollen. Beides braucht Zeit und beides hat Konsequenzen. Die Unfreien muessen sich weniger den Kopf darueber zerbrechen und einfach nehmen, was es gibt.
Viele Gruesse, Theo Schmidt