Kann es sein, dass es in den meisten Organisationen (außer dem CCC ;-)) einfach zu wenige Techniker gibt?
Und ich meine keine "Bastler", sondern erfahrene Administratoren bzw. Software-Entwickler, die sich ehrenamtlich in diesen Vereinen engagieren. Die wird es doch geben, oder nicht?
Das ist eine interessante Frage.
Die Techniker beim FoeBuD werden größtenteils bezahlt. Natürlich gibt es da auch ehrenamtliche Arbeit. Aber die können nicht alles machen und so schlagen sich dann doch immer wieder Leute stundenlang mit Problemen rum, die Techniker in ein paar Minuten lösen könnten. Und die Leute kommen dann nicht zu dem, was sie gut können.
Vielleicht sollte man so eine Art Aufruf starten, dass sich mehr Freie- Software-Techies für die NGOs freiwillig melden. Allein Flo hat z.B. im FoeBuD ne Menge FS eingeführt, einfach weil er da war und es gemacht hat.
Natürlich soll sich jemand wie padeluun nicht um die Technik kümmern müssen. Überhaupt könnte man in Arbeitsgruppen wenigstens eine Person abstellen, die sich weniger inhaltlich betätigt, und dafür stets gerufen werden kann, wenn es Probleme mit der Technik gibt.
Das ist halt ein unbeliebter Posten. Du musst auf Abruf stehen, darfst nicht selber denken und bist Dienstleister. Solche Jobs machen selten Leute ehrenamtlich.
Idealerweise würde solch eine Person den Leuten über die Schultern schauen, um dann nach einiger Zeit sinnvolle Verbesserungen einzuführen. Möglicherweise würde dabei sogar ein konkreter, auf die Oragnisation zugeschnittener, Migrationsplan zur Freien Softwaren abfallen.
Das wäre natürlich der Traum. Ich glaube nicht, dass sich padeluun dagegen wehren würde, wenn er sowas hätte. Auch wenn es bedeuten würde, dass er komplett umsteigen müsste.
Dies würde natürlich zuallererst ein Gefühl der Abhängigkeit auslösen. Doch von wem ist man lieber abhängig? Von Vertrauenspersonen innerhalb der eigenen Gruppe, oder von den Herstellern proprietärer Software?
Super Konzept. Wenn sich ein Freiwilliger findet werde ich das dem FoeBuD gerne vorschlagen. Der stellt dafür auch gerne einen Praktikumsbescheid aus. Sollte dann aber schon mindestens ein Jahr lang laufen.
Nein jetzt im ernst. So etwas ähnliches hat der FoeBuD z.B. auch schon. Aber der hat halt auch nur begrenzt Stunden und bekommt die nun auch bezahlt. Für Strukturelle Umstellungsarbeit reicht das bei Weitem nicht. Das wäre eine VOllzeitstelle mit flexiblen Arbeitszeiten.
Ich habe natürlich keine Ahnung, ob so etwas in den entsprechenden Gruppen wirklich funktionieren kann. Das ist natürlich auch eine Frage des Vertrauens und des Umgangs miteinander. Ich wollte das nur mal als Idee anstoßen.
Die Frage ist doch nicht, ob es Probleme gibt, sondern ob es einer Organisation möglich ist, ihre Mitglieder vor diesen Problemen weitestgehend abzuschirmen. (... indem es Techniker gibt, die sowas rechtzeitig erkennen und wissen, was zu tun ist)
Ich finde deinen Ansatz sehr interessant. Das würde allerdings eine wesentlich höhere Techniker-Quote (die dann aber nicht inhaltlich dauernd reinreden können) bedürfen. Also eigentlich bräuchte jedes Projekt seinen eigenen Techniker. Und dann noch mal zwei Administratoren für den Verein, die ständig das System (an den diversen Rechnern) am Laufen halten, nach Software recherchieren, gute fördernswerte Projekte raussuchen (schließlich kann man das Geld, was man für Lizenzen einspart dann dahin stecken), Probleme lösen und dauernd irgendwelchen Journalisten und Partnerorganisationen Mails schicken, warum man ihr DocX nicht öffnen kann. Idealerweise hätte man dann auch noch ein oder zwei Hausinformatiker, die die Software dann auf die individuellen Bedürfnisse anpassen bzw. neue Software schreiben. (So macht es der FoeBuD übrigens gerade mit CiviCRM. Vorbildlicher geht es schon fast gar nicht.) Für einen kleinen Verein wie den FoeBuD würde ich ein Techniker-Team von mindestens 7 oder 8 Leuten veranschlagen. Es ist gerade eine riesen Sache, dass es zwei neue halbe Stellen im FoeBuD gibt. Ich denke die Größenverhältnisse werden etwas klarer.
Ich finde die Diskussion jedoch sehr interessant. Ich übernehme hier einfach mal gelegentlich die radikal-realo-rolle. nicht weil mir die so gut gefällt, sondern, weil ich den eindruck habe, dass sie der diskussion gut tut, weil wir so dann in eine bessere richtung kommen. wenn wir uns die ganze zeit gegenseitig erzählen, wie sehr wir einer meinung sind kommen wir ja nicht weiter ;)
lg leena