On Sat, Mar 12, 2011 at 10:32:20PM +0100, Florian Weimer wrote:
Letztlich sind viele der freien Desktop-Angebote ja auch in zunehmendem Maße proprietarisiert. Wenn ein Stück Software nicht im jeweiligen App Store ist, ist die Hürde zum Ausprobieren schon recht groß. Daß das philosphisch alles ganz anders ist und der Store nur DFSG-konforme (OSI-zertifizierte, ...) Software enthält, ändert daran erst einmal nichts. Einfach eine selbstextrahierende .EXE-Datei herunterladen und starten ist ein Stück Freiheit, das viele Benutzer nicht missen wollen, trotz all der Probleme, die das mit sich bringt.
Ich finde es höchst unangebracht, hier von "Proprietarisierung" zu sprechen.
Mag sein. Ich finde das Phänomen bemerkenswert, weil es oberflächlich in dieselbe Richtung geht. Es regt dazu an, was alles zusätzlich zu den urheberrechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich ist, damit die Befreiung der Anwender tatsächlich eintritt.
Ich sehe auch das "zunehmende Maß" nicht. Es war schon immer wesentlich schwieriger, Software zu installieren, die nicht Teil der Distribution ist.
Früher war es kaum möglich, ohne Eingebauten auszukommen, so daß man sich das Wissen notgedrungen aneignen mußte. Das hat sich mittlerweile doch arg geändert. Auf regulären Desktops ist es bei den meisten Systemkomponenten allerdings nicht besonders schwierig, sie selbst neu zu bauen und sie zu ersetzen (notfalls an der Paketverwaltung vorbei). Bei den mobilen Plattformen sieht das aber m.E. ganz anders aus. Hoffentlich wird es irgend wann etwas wie OpenWRT für Mobiltelefone geben, das würde wieder für Ausgleich sorgen.