moin RA,
am Donnerstag, 2011-08-18 10:16:53 +0200, schrieb RA Stehmann:
um dem in Rede stehenden Unternehmen eine scheinbare Interoperabilität zum Geschenk zu machen (naja - zumindest ein anderes Unternehmen hat sich für ein solches Unterfangen bekanntlich gut bezahlen lassen, also nur teilweise ein Geschenk).
Du meinst das alte Novell?
Genau. Und auch wenn es dort in Abrede gestellt wird, scheint mir der Einfluss, den Novell-Mitarbeiter auf die Entwicklung von LibreOffice haben, ziemlich groß zu sein. Das sind alles nette Menschen und gute Hacker, aber die Entwicklung scheint in eine Richtung zu gehen, die vom Microsoft-Novell-Abkommen gewiesen worden ist. Neue Features betreffen zu oft "MS-Kompatibilität". Dass das auch der Wunsch vieler Anwender ist, ist zugestanden, aber ich sehe die Entwicklung dennoch mit einer gewissen Sorge.
MS-Interoperabilitaet war schon immer ein Hauptpunkt, auch die ganzen Jahre bei OOo, das solltest du wissen, und egal ob nun Sun oder Oracle oder Novell ein solches feature implementiert haben, geschah es immer auf Wunsch oder aufgrund der Beduerfnisse von Benutzern. Freie Software muss sich genauso wie proprietaere an den Beduerfnissen von Benutzern orientieren um Erfolg zu haben.
Zum Einfluss bestimmter Firmen aufs aktuelle release diese Verteilung: http://blog.documentfoundation.org/2011/08/01/libreoffice-3-4-2-for-enterpri...
Desweiteren waere vielleicht hervorzuheben, dass laut Statuten eine Firma nicht mehr als 30% der Sitze in den Gremien haben darf: http://wiki.documentfoundation.org/CommunityBylaws#Provisions_Concerning_Pos...
Das Gesamtprojekt koennte also jederzeit eine nicht genehme Richtung ablehnen.
Vermutlich ist OOXML auch genau so gestrickt, dass es nur sehr, sehr schwer überhaupt von jemanden anders zu implementieren ist. Sprich, wer das versucht, der spielt Microsoft in die Hände. Die richtige Lösung ist, dass unerwünschte Formate halt nicht akzeptiert werden dürfen..
Genau das ist auch meine Befürchtung und die in Rede stehende Initiative ist geeignet, den Anschein zu erwecken, als seien die Formate akzeptabel und akzeptiert.
Sie moegen zwar nicht akzeptabel sein, aber sie sind akzeptiert. Und zwar in der realen Welt von Benutzern, fuer die es meist nur eine andere Dateinamenerweiterung ist, wenn sie die ueberhaupt sehen..
Eike