Michael Kappes <majestyx <at> fsfe.org> writes:
Hallo zusammen,
Mein Kind ist mit Freier Software (und Libreoffice) aufgewachsen. Sie kann mit *jeder* Office-Software umgehen. Nicht nur mit einer bestimmen Marke. Ich habe demnächst ein Persönliches Gespräch mit dem Klassenlehrer. "Wie wär's mal wieder mit "Forschung und Lehre" statt Produktschulungen?! liebe Pädagogen"
Ahoj Michael
Hallo,
auch meine Kinder haben nicht die Beschränkung auf ein Officeprodukt. Sie nehmen neben dem OASIS Open Document Format ein pdf, das Office als portable Version und ein Setup mit in die Schule. Bisher konnten sie alle Situation meistern. Es ist bedauerlich, wenn Teile der Gesellschaft den Kindern kreative Bildung verwehrt und mehr auf Bilder klickende Maschinenbediener zielt. Das Ergebnis sind konsumierende Hipster erweitert um stylish Accessoires. Das Äußere kann in Geisteswissenschaften von Vorteil sein - verstärkt auf der anderen Seite den Fachkräftemangel in technischen Berufen. Mit dem Erwerb von MS-Office scheinen Entscheider Konzept durch Konsum zu substituieren. Die Entscheider werden aus meiner Sicht zu Blockierern/ Verhinderern wissenschaftlichen Arbeitens.
Auf Wikipedia würde ich gern derartiges von Sachsen-Anhalt lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Raspberry_Pi#Organisation "Die Raspberry Pi Foundation ist eine Stiftung und in Großbritannien als Wohltätigkeitsorganisation eingetragen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Studium der Informatik und verwandter Themen zu fördern, besonders an Schulen."
Ich als Steuerzahler erwarte vom Dienstleister Staat, daß meine Kinder aufs Leben vorbereitet werden. Man denkt, die Kinder erhalten auch einen EDV-Unterricht. Leider ist laut Lehrplan nur eine Einführung in die Arbeit mit dem PC vorgesehen. Das es praktisch auf eine Microsoftkunde ausläuft, ist beschämend. Anstatt WYSIWYG sollten die Kinder über Struktur, Text und Layout getrennt nachdenken lernen. Ich möchte es nicht unnötig schwer und technisch haben. Eine möglichst einfache Lösung eines Problems sollte gewählt werden (KISS-Prinzip). Es ist ein Unterschied, sich selbst zu helfen oder nur mit vorgesetzten Sachen zurecht zu kommen.
Es ist mir unverständlich, daß man einheimischen mittelständischen Unternehmen keinen Vorrang vor den üblichen Verdächtigen gewährt. Spontan fallen mir ein: - StarOffice aus Hamburg oder deren Nachfolger Open oder Libre Office - SoftMaker Office aus Nürnberg Weitere Officepakete wie Calligra Suite, ehem. KOffice oder GNOME Office haben sicher eine Chance verdient.
Microsoft Office ist für manchen Powerpointchef oder den Excelfinanzguru ein unverzichtbares Werkzeug. Ich bezweifele, daß es für die Schulen gegenüber anderen Lösung so vorteilhaft ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es der Preis-Leistungs-Sieger der Officeprogramme ist.
Plattformunabhängig und barrierefrei schließt für mich auch die freie Wahl des Endgerätes (Computer, Tablett, Handy), Betriebssystem und der Anwendung ein. Anstatt offene Schnittstellen zu fördern, wirbt meine Stadt für Microsoft und Adobe: http://www.halle.de/de/Elektronische-Kommun-05745/
Die Interoperabilität beim Telefonieren, Ansurfen von Webseiten oder Mailaustausch wird durch proprietärer Müll verhindert. Durch Scype darf die Oma nicht mehr schnurlos telefonieren. Sie wird an den PC genötigt. Man zeigt den Kindern nicht, wie man ein Mailkonto einrichtet, XMPP oder Verschlüsselung einsetzt. Vielmehr werden ständig im vermeintlich werbefreien Jugendradio die Leute zu WhatsApp oder Facebook gedrängt. Das erleichtert die Person eindeutig mit einer Rufnummer und dem damit verbundenen Vertrag zuzuordnen und läßt besser seine Daten abschnorchen. Zum Glück gibt es Initiativen wie beispielsweise:
http://www.swap-netzkultur.de c't/ODS-Schulserver linuxmuster.net Debian Edu / Skolelinux
Ich würde mich freuen, wenn man gemeinsam eine neue Richtung im Land beschreiten könnte.
Viele liebe Grüße Carsten