Moin Henning,
Am Donnerstag 11 Januar 2018 20:14:48 schrieb Henning Thielemann:
Gibt es denn auch einen Namen für "freie Software (4 Freiheiten) + Veröffentlichung der Versionsgeschichte"?
allgemein kenne ich das unter "offener Entwicklung" auf Englisch würde ich "development in the open", "open development" oder "development in public" sagen.
Wie offen oder geschlossen entwickelt wird, halte ich für eine Eigenschaft, welche sehr unterschiedlich sein kann und ich deshalb unabhängig von der Freiheit einer Software einordne (siehe meinen Artikel [1]).
Mir erscheint es sinnvoll, hier verschiedene Grade der Entwicklung als positiv anzusehen, da einige Entwicklungsgruppen mit sehr detaillierten Commits arbeiten und die werden für die Versionsgeschichte nicht gebraucht und sind eher hinderlich. Die Freiheit ein Programm zu studieren, wird dadurch aufgewertet, dass ich das im geschützen, nicht-öffentlichen Raum tun darf. Manchmal ist es sogar sinnvoll, dass ich meine eigenen kleinen Variationen die ich verwende, nicht veröffentlichen brauche, obwohl ich sie nutze, es macht die Software robuster.
Bei (meinem Unternehmen) Intevation möchten wir immer in der Öffentlichkeit entwickeln. Manchmal gibt es Kunden, welche sich damit nicht sofort Wohl fühlen. Was wir jedoch immer machen, ist unseren Code (nicht die Konfiguration) veröffentlichen und ich nenne das "Output-Freie Software", in Abgrenzung zu anderen Unternehmen, welche ihre Produkte mit Freie Software-Komponenten bauen, die dann aber entweder nur laufen lassen oder sie ausschließlich dem Auftraggeber zur Vergügung stellen (der dann oft nicht veröffentlicht).
Viele Grüße, Bernhard
[1] [Reiter 2004] Bernhard E. Reiter Wandel der IT: Mehr als 20 Jahre Freie Software; in HMD, Heft 238, August 2004, Seiten 83-91 https://intevation.de/~bernhard/publications/200408-hmd/200408-wandel_der_it...