Am 17.04.2013 17:19, schrieb Erik Albers:
Die Argumentation, dass sie bei einem proprietären Produkt jemanden haben den sie anrufen und anschreien können, jemand der vielleicht sogar haftbar zu machen ist ist nunmal valide.
Aber leider nicht genutzt. Ich habe von einer Behörde gehört, die Schwierigkeiten hat, die Kosten von Support-Leistungen ständig eingesetzter Mitarbeiter eines großen Softwarehauses rückzufordern, weil deren Einsätze im Rahmen eines Bug-Fixings nicht als solche gewertet werden, sondern als "Beratung".
Dito gilt für die Erstellung von Software - auch hier wird zu häufig nur die Zeit berechnet, nicht der Erfolg definiert. Wenn dann im Nachgang Fehler festgestellt werden, wird das Fixing noch mal berechnet. There goes the Steuergeld....
Zum Thema anrufen: Einer der größten Global Player verkauft sogar den Bug-Finding-Support. Will sagen: Solange der Verursacher den Fehler nicht als solchen anerkennt, zahlst Du. Bei FLOSS ist das definitiv anders. Ok, bei Autoherstellern wieder nicht, aber beim Auto-Krauter um die Ecke wiederum doch.
Wenn ich Freie Software einsetze dann kann ich mich nur an jemanden wenden, wenn ich einen Dienstleister mit dem Support beauftrage. Dazu benötigt es aber natürlich auch kommerzielle Dienstleister ...
Wie bereits erwähnt: Es gibt sehr viele. Solange aber die Flure der öffentlichen Behörden von Horden (und das ist nicht übertrieben!) von Mitarbeitern der sehr, sehr großen Softwarehersteller überschwemmt werden, gegen die die eher kleinen aber ebenso kommerziellen FLOSS-Dienstleister nicht anstinken können, wird es immer Köpfe in den Entscheidungsebenen geben, die den Versuchen "integrierter Lösungen" und "supportfähiger Lösungsansätze" nicht widerstehen können. Oft genug sind die entscheidenden Köpfe weg(gelobt), wenn die Probleme wirklich teuer/entscheidend/kritisch werden, oder ducken sich hinter anderen, noch neueren Köpfen weg.
Es wird sich wenig ändern, solange die proprietären Lösungen nicht entlarvt werden, als das, was sie sind: Schlechte Software, versteckt hinter dem kompilierten Binary mit einer Unzahl an Unzulänglichkeiten, die auf lange Sicht viel zu viel Zeit/Geld/Nerven kosten.
Mit fröhlichem Gruß
Robert Kehl