Robert Kehl rk23@fsfe.org wrote:
Im Koalitionsvertrag der eventuell kommenden Bundesregierung steht zum selben Thema dies im Abschnitt 5.2 "Moderner Staat, lebendige Demokratie und Bürgerbeteiligung", Abschnitt "Moderne Verwaltung":
"Bei der Anschaffung von IT-Technologie (sic) durch die öffentliche Hand müssen im Rahmen des Wirtschaftlichkeitsprinzips Innovationspotenziale und Nachhaltigkeit als mitentscheidende Kriterien bedacht werden. Bei Ausschreibungen sollen Sicherheitsstandards vorgegeben werden und wenn möglich Open-Source-Lösungen erwogen werden."
Bisschen dünn, wie ich finde, aber besser als nichts. Es wird ergänzt durch den vorhergehenden Absatz im selben Abschnitt:
Dazu gar nichts zu schreiben wäre wenigstens ehrlich.
"Der Bund wird den Ländern vorschlagen, die Programme des E-Government unter Verantwortung des IT-Planungsrates zu konsolidieren und zu koordinieren. Dabei sind Technologien (sic) nach Möglichkeit langfristig so zu planen, dass keine Abhängigkeiten zu intransparenten Protokollen, Software, Hardware oder Herstellern entstehen."
Da frage ich mich, wie damit der jetzt bereits bestehende, flächendeckende Einsatz von Windows vereinbar sein wird, oder ob sich tatsächlich etwas bewegen wird in Richtung "Bundes-Client" auf Basis anderer Betriebssysteme. Zu wünschen wäre es.
Das lässt sich meiner Erfahrung nach sehr gut vereinbaren.
Ähnliche Lippenbekenntnisse gibt es ja auch jetzt schon und unter dem Deckmantel der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wählt man dann halt einen möglichst kurzen Zeitraum (damit die einmaligen Umstellungskosten die bei proprietärer Software dauerhaft anfallenden Lizenz-Kosten überragen (Bonus-Punkte wenn für den Zeitraum bereits Lizenzen bezahlt wurde, die man dann natürlich nicht berücksichtigen muss)), zieht sich zusätzlich hohe Schulungskosten aus der Nase und wählt überteuerte und nutzlose Support-Verträge und kommt dann zu dem Ergebnis, dass Betriebssysteme mit geringerem proprietären Anteil, leider, leider, wegen der hohen Kosten nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden können.
Fabian